. Bau und leben der bakterien. Bacteriology. 86 III. Morphologie der ßakterienzelle, I. und daß die verschiedeneu Bakterien nicht alle in gleicher Weise auf den Zusatz von Salzlösungen reagieren, wie das nach den bisherigen Ausführungen scheinen könnte. An plasmolysierten Zellen, so sahen wir, geht aus rein physikalischen Gründen die Plasmolyse zurück, so- bald wir die plasmolysierende Lösung durch Wasser ersetzen. Man beobachtet aber ganz allgemein an Pflanzenzelleu, und besonders gut an denen der Bakterien, daß häufig auch ohne äußere Eingriffe, scheinbar „von selbst", während die Zelle


. Bau und leben der bakterien. Bacteriology. 86 III. Morphologie der ßakterienzelle, I. und daß die verschiedeneu Bakterien nicht alle in gleicher Weise auf den Zusatz von Salzlösungen reagieren, wie das nach den bisherigen Ausführungen scheinen könnte. An plasmolysierten Zellen, so sahen wir, geht aus rein physikalischen Gründen die Plasmolyse zurück, so- bald wir die plasmolysierende Lösung durch Wasser ersetzen. Man beobachtet aber ganz allgemein an Pflanzenzelleu, und besonders gut an denen der Bakterien, daß häufig auch ohne äußere Eingriffe, scheinbar „von selbst", während die Zellen in der plasmolysierenden Lösung liegen bleiben, die Plasmolyse sich wieder ausgleicht und der Turgeszenz- zustand wieder erreicht wird. Das arilt auch für die natürlichen Stand- orte, falls Bakterien an solchen in starke Lösungen von Salzen oder or- ganischen Stoffen geraten. Dieser Rückgang der Plasmolyse ist juiu vielfach darauf zurückzuführen, daß die Undurchlässigkeit des Protoplas- mas für die plasmolysierenden Stoffe, von der wir uns überzeugt haben, nicht vollkommen ist, daß diese Stoffe vielmehr langsam eindringen, ohne daß die Stoffe des Zellsaftes ebenso schnell nach außen diffundieren; hier- durch wird begreiflicherweise die Plas- molyse ausgeglichen werden, da ja dann kein einseitiger Überdruck von außen mehr vorhanden ist. Man könnte davon reden, daß sich die Zellen ihrer veränderten Umgebung anpassen, und das mag auch manchmal zutreffen. In andern Fällen beruht der Rückgang der Plasmolyse aber wohl auf einer Schädigung des Proto- plasmas durch die Lösung. Durchlässigwerden kann ja, wie oben aus- geführt, ein Zeichen für Schädigung oder gar Tod sein. Doch kann der Rückgang der Plasmolyse noch andere Ursachen haben als Ein- dringen der plasmolysierenden Lösung und dann wohl sicher als An- passungsVorgang gedeutet werden: das Protoplasma kann, durch die Übertragung in plasmolysierende Lösungen gereizt, neue lösliche St


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