. Die Gartenwelt. Gardening. VI, i6 Die Gartenwelt. 187 statt umsah, wohin jene nimmer folgen konnte. — Wie ein ähn- licher Druck auf uns und unsere Kunst ausgeübt werden könnte, vermögen wir uns nicht vorzustellen. Wir arbeiten mit den Mitteln der schönen Natur und nach ihrem \'orbilde, ohne doch unbedingt zu kopieren. Ob nun der Anschlufs enger oder freier sein solle, darüber gingen und gehen die Meinungen auseinander. Sicherlich aber liefse sich nicht durch die stärkere Betonung der einen oder anderen eine neue Epoche des Gartengeschmackes einleiten. Wir sehen somit weder eine Notwendigkeit
. Die Gartenwelt. Gardening. VI, i6 Die Gartenwelt. 187 statt umsah, wohin jene nimmer folgen konnte. — Wie ein ähn- licher Druck auf uns und unsere Kunst ausgeübt werden könnte, vermögen wir uns nicht vorzustellen. Wir arbeiten mit den Mitteln der schönen Natur und nach ihrem \'orbilde, ohne doch unbedingt zu kopieren. Ob nun der Anschlufs enger oder freier sein solle, darüber gingen und gehen die Meinungen auseinander. Sicherlich aber liefse sich nicht durch die stärkere Betonung der einen oder anderen eine neue Epoche des Gartengeschmackes einleiten. Wir sehen somit weder eine Notwendigkeit, noch eine Möglichkeit zur .Änderung unserer bisherigen Grundsätze; doch ehe wir vorschnell ur- teilen, wollen wir noch einen Blick werfen auf die Land- schaftsmalerei und ihre Wand- lungen. — Einst erfreuten heroische, dann e.\otische Land- schaften sich der besonderen Gunst, dann wurde die Heimat wiederentdeckt, die besonders in der ^paysage intimt" Trumpf zu bleiben scheint. .Ä.hnlich, wenn auch nicht in so aus- gesprochener Weise, erging es dem Garten. Mit der heroischen Landschaft hatte er freilich wenig Glück, soviel auch zu ihrer Empfehlung geschrieben wurde von den Verfassern mehr oder weniger poetischer „Gar- tenlust"-Bücher; für die exo- tische fehlte es weder an der Kunst noch am Material; und in milden Klimaten legte und legt man sogar besondere sub- tropische Gärten an, hier und da auch bei uns durch Mit- verwendung von Gewächshaus- pflanzen. — In neuester Zeit nun rührt sich's da und dort, um nach unscheinbaren, hei- mischen Pflanzen zu verlangen, und bescheidener, kunstfremder Natur. Warum auch nicht! Die Maler führen uns ja die schillernden Tümpel in der Torf kühle, den dürren Erdhang mit einem Ginsterbusch und entblöfsten Birkenwurzeln, das breite, verkieste Bachufer vor. Das wäre dann ja so etwas wie Freimachen vom Schema, wäre ja eine aparte Richtung; nicht neu, im Gegenteil, alt schon sind solche Anläufe, so alt al
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