. Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Classe. 530 F. Katzer, biotitreichen und daß sie sich auch gegen Veiwitterungseinflüsse verschieden verhallen. Die muscoxit- reichen Gneise sind widerstandsfähiger und nehmen gern kuppige Abwitterungsformen an; die viel mehr verbreiteten biotitreichen Gneise sind oft auf 10 und mehr Meter tief zersetzt und zeigen manchmal merk- würdig gestaltete Verwitterungsformen, namentlich wenn sie quarzreiche Schlieren enthalten oder von Quarzgängen durchschwärmt werden. Ein auffallendes Beispiel dieser Art k


. Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Classe. 530 F. Katzer, biotitreichen und daß sie sich auch gegen Veiwitterungseinflüsse verschieden verhallen. Die muscoxit- reichen Gneise sind widerstandsfähiger und nehmen gern kuppige Abwitterungsformen an; die viel mehr verbreiteten biotitreichen Gneise sind oft auf 10 und mehr Meter tief zersetzt und zeigen manchmal merk- würdig gestaltete Verwitterungsformen, namentlich wenn sie quarzreiche Schlieren enthalten oder von Quarzgängen durchschwärmt werden. Ein auffallendes Beispiel dieser Art krönt wie ein Opferstein einen Gneishügel bei Baturite gleich südlich vor der Stadt. Über einem sockelartigen Unterbau aus muscovit- reichem Zweiglimmergneis mit rundhöckerähnlicher kuppiger Oberfläche erhebt sich ein zylinderförmiger, wie zusammengerollt aussehender Aufsatz aus biotitreichem Zweiglimmergneis (vgl. Abb. 3). Da die sowohl im Sockel als im Aufsatz angedeutete Schichtung gleichmäßig unter ungefähr 38° nach 22'' gerichtet Abb. Erosionssäule im Gneis bei Baluiite. ist, was mit der rundum herrschenden Schichtenlagerung übereinstimmt, so ergibt sich daraus, daß die so merkwürdig kontrastierenden Gebilde aus einem ursprünglich zusammenhängenden Gneiskomplex ledig- lich durch ungleiche Erosion herausmodelliert wurden. Die muscovitreichen Zweiglimmergneise der Gegend von Baturite besitzen zuweilen eine ziemlich grobe Lagenstruktur, indem 10—\bcni mächtige, zuckerkörnige Quarzlagen mit nur einige Millimeter starken Feldspat- und Glimmerlagen abwechseln. Die ersteren, aus weißem und rosa Quarz mit nur wenig eingestreutem Muscovit bestehenden feinkörnigen Lagen sind in der Regel aus mehreren, durch zusammenhängende Muscovitmembranen getrennten Bändern zusammengesetzt. In den meist etwas gröber körnigen Feldspatlagen herrscht rötlicher Orthoklas über weißen Plagioklas vor und Biotit pflegt ihnen in ungefähr gleicher Menge wie Muscovit


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