. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 26 J. J. TlKKANEN. bald fehlt die symmeti-isclie Verteilung des Körpergewichts auf die beiden Beine, bald bleibt das eine Bein hinter anderen Figuren versteckt (wie beim Erzengel Micliael auf dem van EycFschen Triptychon in Dresden). Abwechselnder ist zugleich die Benützung des Motivs mit Rücksicht auf die Art der dargestellten Personen, und somit wird nicht nur die Form, sondern auch die Bedeutung desselben unsicherer als in Italien. Der deutschen und in eister Linie der kölnisch-westfälischen Kunst eigen scheint der gespi'eizt stehende Erlöser


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 26 J. J. TlKKANEN. bald fehlt die symmeti-isclie Verteilung des Körpergewichts auf die beiden Beine, bald bleibt das eine Bein hinter anderen Figuren versteckt (wie beim Erzengel Micliael auf dem van EycFschen Triptychon in Dresden). Abwechselnder ist zugleich die Benützung des Motivs mit Rücksicht auf die Art der dargestellten Personen, und somit wird nicht nur die Form, sondern auch die Bedeutung desselben unsicherer als in Italien. Der deutschen und in eister Linie der kölnisch-westfälischen Kunst eigen scheint der gespi'eizt stehende Erlöser zu sein, besonders nach seiner Auferstehung (z. B. Mün- chen Nr. 16: Stephan Lochnees Schule, und auf einem der gemalten Fenster in der Lorenzkirche zu Nürnberg), vor allem aber wo er als Besieger des Teufels in den Höllen- fahrtdarstellungen auftritt — wie schon auf dem Bilde aus der Schule Meister Wilhelms, vom sog. Meister der grossen Passion, im Museum zu Köln (Scheibler u. Aldenhoven I, Taf. 21) und noch auf dem gewal- tigen Soester Altargemälde im Kaiser Friediich-Museum zu Berlin (Nr. 1222) aus der zweiten Hälfte des XV. Jahrli. (Ber. Kunststätt., Soest, Abb. S 93). Ander- wärts findet man (bisweilen ganz übermässig) gi'ät- schende Engel, wie auf van Eijck'schen Bildern Mi- chael: als Schutzpatroji, Triptychon in Dj'esden, und auf dem Diptychon in St. Petersburg, wo er auf dem Rücken eines geflügelten Gerippes stehend, dem Höllen- gesindel mit gezücktem Sehweite droht {Abb. 27; nach einei' Phot. von Hanfstaengl) ; denselben Erzengel mit der Seelenwage allein auf dem Teufel stehend in einem aragonesischen Gemälde um 14G0 (Monatshefte f. Kunstwiss. IH, Taf. 44, Abb. 4), und als Mittelfigur auf dem Altai'bilde Menilings in Danzig beim jüngsten Gericht (nur wenig breitbeinig, vor 1473; Kü, Abb, S. 38); ebenfalls beim jüngsten Gericht, den Drachen niedertretend, in einem niederländischen Gemälde des Nationalmuseums zu Kopenhagen, um 152


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