Archive image from page 370 of Die Pflanzenwelt Norwegens ein. Die Pflanzenwelt Norwegens : ein Beitrag zur Natur- und Culturgeschichte Nord-Europas. diepflanzenweltn73schu Year: 1873-75 325 Die Rausch- oder Krähenbeere ist überall in Scandinavien sehr gewöhnlich bis zum Nordcap (950'—2981I1- ü. d. M.), und Ost-Finmarken, und geht im südlichen Norwegen 5000—5300' (1568—1663ni.) ü. d. M. In dieser Höhe tritt sie doch nur steril auf und muss durch das Alpenschneehuhn (Lagopus alpina) dorthin gebracht worden sein. Für diesen Vogel sind nämlich die Beeren ein Hauptnahrungsmittel (cfr. Pag. 337)
Archive image from page 370 of Die Pflanzenwelt Norwegens ein. Die Pflanzenwelt Norwegens : ein Beitrag zur Natur- und Culturgeschichte Nord-Europas. diepflanzenweltn73schu Year: 1873-75 325 Die Rausch- oder Krähenbeere ist überall in Scandinavien sehr gewöhnlich bis zum Nordcap (950'—2981I1- ü. d. M.), und Ost-Finmarken, und geht im südlichen Norwegen 5000—5300' (1568—1663ni.) ü. d. M. In dieser Höhe tritt sie doch nur steril auf und muss durch das Alpenschneehuhn (Lagopus alpina) dorthin gebracht worden sein. Für diesen Vogel sind nämlich die Beeren ein Hauptnahrungsmittel (cfr. Pag. 337). Doch reifen dieselben noch weit über die Birkengrenze hinaus. Man findet die Rausch- beere auch auf Spitzbergen bei Bellsound (7772°), Green Harbour (78°) und Nord-Fjord (78V2'), so wie auf den Färöinseln, Island und Grönland, ganz bis 72° 48'. Ich habe zwei Stammstücke von Empetrum, das eine aus Hallingdal (60° 37' und 3000'—942ai. ü. d. M.), und das andere vom Unterlande in Alten (70'). Das erste hat einen Durchmesser von 28 und das zweite von 21nim.; doch war es mir unmöglich die Jahresringe zu zählen. Sowohl in der Umgegend von Christiania als bei Throndhjem blüht die Rauschbeere in den letzten Tagen des April, gleichzeitig mit Salix caprea, und auf Island zu Ende Mai. Es ist eine .bekannte Thatsache, dass die Beeren dieser Pflanze urintreibend wirken. An einzelnen Stellen Norwegens, z. B. im Gudbrandsthale, haben die Bauern offenbar dieselbe Jirfahrung gemacht, und desshalb die Beeren „Bligadalf genannt, d. h. frei übersetzt Nachttopf. Dieselbe Erfahrung muss man auch in der Umgegend von Kola gemacht haben, wo man die Beeren Siha oder Sißui, d. h. Harnbeere, nennt. An andern Orten in Russland nennt man sie Veroni2a, d. h. Rabenbeere, oder Vodaniza, welches Wasserbeere bedeutet. In Finmarken werden die Beeren in Menge, sowohl von den Norwegern als Lapländern, gesammelt, mit Milch gemischt, und so für den Wintergebrauch aufbewahrt. Im Wi
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