. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Kleine Mitteilungen. 75 entweder in einem dem Lande zu dichten Ge- büsche, am Ufer auf einem vorspringenden Stein, einer Wurzel, einem Pfahle etc., wo er eine unbehinderte Aussicht auf das Wasser hat, und wo er gegen feindliche Anschleichung von hinten gesichert ist. Nur zur Paarungszeit macht er hiervon eine Ausnahme, indem er dann das Weibchen verfolgt, sich auf Gebüsche und Baumspitzen setzt und sich auch nicht selten in Gärten verirrt, die ziemlich weit vom Wasser abliegen. Ohne Frage ist der Eisvogel hinsichtlich der Pracht seines Gefieders der


. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Kleine Mitteilungen. 75 entweder in einem dem Lande zu dichten Ge- büsche, am Ufer auf einem vorspringenden Stein, einer Wurzel, einem Pfahle etc., wo er eine unbehinderte Aussicht auf das Wasser hat, und wo er gegen feindliche Anschleichung von hinten gesichert ist. Nur zur Paarungszeit macht er hiervon eine Ausnahme, indem er dann das Weibchen verfolgt, sich auf Gebüsche und Baumspitzen setzt und sich auch nicht selten in Gärten verirrt, die ziemlich weit vom Wasser abliegen. Ohne Frage ist der Eisvogel hinsichtlich der Pracht seines Gefieders der schönste Vogel unserer Heimat. Sein Oberkörper ist blaugrün, die Rückenmitte und der Bürzel lasurblau. Strich durch das Auge und der Unterkörper rostbraun, die Kehle weiss, die Füsse und Schnabel rot. Das Nest wird in meist schwer zugäng- lichen Uferhöhlen angelegt, die der Vogel selbst ausgräbt. Es bildet eine oft einen Meter lange, sanft ansteigende Röhre, die hinten eine kessel- artige Erweiterung besitzt, Das Gelege besteht aus 5 bis 8 weissen, rundlichen, glatt und glänzenden Eiern, die im Verhältnis zum Vogel gross sind. Man findet dieselben im April oder Mai. Die Nahrung des Eisvogels besteht aus kleinen Fischen, Libellen und deren Larven, Wasserkäfern und anderen Wasserinsekten, in der Not auch aus Egeln und aus Fliegenlarven, letztere liest er von dem am Wasser liegenden Aas ab. Mit grosser Geduld lauert der Vogel auf geeigneten Sitzplätzen, bis sich ein Wassertier der Oberfläche des Wassers nähert, worauf er mit angelegten Flügeln sich pfeilschnell auf dasselbe stürzt. Er ergreift die Beute nicht nur an der Wasserfläche, sondern auch tiefer unter derselben und begiebt sich mit dem Fang auf das Trockene, um ihn hier hinabzuwürgen. Der Eisvogel ist durchaus nicht so schädlich, als er vielfach hingestellt wird, doch ist nicht zu verkennen, dass er an Teichen, die junge Edelfische besitzen, nicht geduldet werden darf. Soviel aber steht fest, da


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