. Die Gartenwelt. Gardening. VI, Die Gartehwelt 81 Der Ölbaum ist von grofser Ausdauer und erlangt ein sehr hohes Alter. Es werden Exemplare auf 800 bis 1000 Jahre geschätzt. Er erreicht gewöhnlich eine Höhe von 10—12 m und der Stamm i m im Durchmesser. Seine graugrünen, glatten und im Alter rissigen, knorrigen und durchlöcherten Stämme geben ein äufserst dauerhaftes, festes, gelbliches, schön marmoriertes Holz, welches in der Kunsttischlerei vielfach Verwendung findet. Auch als Brennholz ist es hoch geschätzt, und man sieht in Italien auf den Strafsen stets Karren, auf welchen das mit grofser


. Die Gartenwelt. Gardening. VI, Die Gartehwelt 81 Der Ölbaum ist von grofser Ausdauer und erlangt ein sehr hohes Alter. Es werden Exemplare auf 800 bis 1000 Jahre geschätzt. Er erreicht gewöhnlich eine Höhe von 10—12 m und der Stamm i m im Durchmesser. Seine graugrünen, glatten und im Alter rissigen, knorrigen und durchlöcherten Stämme geben ein äufserst dauerhaftes, festes, gelbliches, schön marmoriertes Holz, welches in der Kunsttischlerei vielfach Verwendung findet. Auch als Brennholz ist es hoch geschätzt, und man sieht in Italien auf den Strafsen stets Karren, auf welchen das mit grofser Mühe zerklei- nerteOlivenholz verkauft wird. Die Vermehrung geschieht entweder durch Samen oder durch Ab- leger, Stecklinge und durch Pfropfen. Die Frucht des Ölbaumes ist eine Steinfrucht mit flei- schiger, ölreicher Schale von ovaler Form und, je nach der Varietät, von grüner, rödicher, blauer oder schwarzer Farbe. Der Kern ist ungemein hart und einsamig. Die Früchte sind roh nicht geniefsbar, werden aber, in Essig oder Salzwasser eingemacht, vielfach als Zukost genossen. Für jedermanns Geschmack sind sie aber trotzdem nicht. Hauptsächlich gewinnt man aus den reifen Früchten das wert- volle Olivenöl. Die Früchte werden zu die- sem Zwecke auf sogen. Ölmühlen gemahlen und geprefst. Je nach der Art und Weise dieser Pres- sung wird das ()1 in ver- schiedenen Qualitäten gewonnen. Bessere Sor- ten finden als Speiseöle (Provenceröl), geringere als Maschinen- und Brennöle Verwendung. lu den letzten Jahren ist, speziell in Italien, den C)lbaumkulturen eine grofse Gefahr durch das massenhafte Auftreten der Olbaumfliege erwachsen. Dieses Insekt sticht die Früchte an, welche dadurch ihres Öl- gehaltes verlustig gehen. Die italienische Regierung hat für die Entdeckung eines wirksamen Mittels zur Vernichtung dieses Tieres eine sehr hohe Summe ausgesetzt. Für Italien ist dieses Unheil die gerechte Strafe für die dort volkstümlichenVogeljagden. Als belieb


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