. Allgemeine Physiologie; ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology; Biology. Von den Reizen und ihren Wirkungen. 453 die wundervolle Fähigkeit, bei jedem Schaukeln des IJootes, bei jeder Ruderbeweguug, bei jedem Wellenschlag hell aufzuleuchten. Wo viele kleine Organismen, wie Noktiluken. Radiolarien, Ctenophoreneier etc., im Meere als Plankton treiben, kann man sich den physiologischen Genuß eines magischen Funkensprühens im Wasser des Abends sogar im Zimmer verschalten. Bei jedem Umrühren des Meerwassers im Glase blitzen diese einzelligen Wesen im Moment der Berührung mit dem Glasstabe h


. Allgemeine Physiologie; ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology; Biology. Von den Reizen und ihren Wirkungen. 453 die wundervolle Fähigkeit, bei jedem Schaukeln des IJootes, bei jeder Ruderbeweguug, bei jedem Wellenschlag hell aufzuleuchten. Wo viele kleine Organismen, wie Noktiluken. Radiolarien, Ctenophoreneier etc., im Meere als Plankton treiben, kann man sich den physiologischen Genuß eines magischen Funkensprühens im Wasser des Abends sogar im Zimmer verschalten. Bei jedem Umrühren des Meerwassers im Glase blitzen diese einzelligen Wesen im Moment der Berührung mit dem Glasstabe hell auf, um sofort wieder in Dunkelheit zu versinken. Hundertfach sprühen die Funken im Glase und bieten einen ästhe- tischen Anblick von solcher Schönheit, daß selbst das so viel ge- schmähte .,verhärtete Gemüt" des Vivisektors davon nicht unberührt bleibt. Ehe wir uns von der Betrachtung der erregenden Wirkungen mechanischer Reize abwenden, verdient noch eine Gruppe von Reiz- wirkungen unsere Aufmerksamkeit; das sind die Folgen rhyth- misch sich wiederholender Erschütterungen. Hierbei kommen die Wirkungen, die bei einmaliger Erschütterung sich nur unvollkommen entwickeln, durch Summation in ihrem stärksten Grade zum Ausdruck, vorausgesetzt, daß die einzelnen Erschütterungsstöße einander folgen, ehe der Reizerfolg jedes einzelnen schon wieder vorübergegangen ist. Am deutlichsten aus- gesprochen finden wir diese Tatsache bei den Kontraktionsbewegun- gen, bei denen sich eine Kontraktion über die andere ,.superpo- niert", so daß gar keine Expansion dazwischen Zeit hat, sich zu ent- wickeln, sondern ein vollständiger Kontrak- tiouskrampf entsteht, den wir als „mechanischen Tetanus" bezeichnen. Die Eigen- tümlichkeit des Tetanus besteht darin, daß er, obwohl distinuierlich aus lauter einzelnen Kontraktionen zusammengesetzt, doch wegen der schnellen Aufeinanderfolge derselben den Eindruck eines kontinuier- lichen Vorganges macht und infolge


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