Die Raumvorstellung aus dem Gesichtssinne : ein Beitrag zur Theorie des Sinnenlebens . cte entsprechende Lageein. Denkt man sich alle diese Bewegungen von Kräf-ten hervorgebracht, welche auf die Basis des Achsen-dreiecks als eine freie Linie wirken und dieselbe imGleichgewicht halten, so fallt die Resultirende not-wendig ihrer Richtung nach in die Linie, welche vomDurchkreuzungspunkte der Achsen nach dem Mittel-punkte der Basis gezogen wird. Denn die mittlereRichtung aller Kräfte, welche auf Einen Augapfel wir-ken, und denselben in seiner Achsenneigung erhalten,wird dargestellt durch die Achse


Die Raumvorstellung aus dem Gesichtssinne : ein Beitrag zur Theorie des Sinnenlebens . cte entsprechende Lageein. Denkt man sich alle diese Bewegungen von Kräf-ten hervorgebracht, welche auf die Basis des Achsen-dreiecks als eine freie Linie wirken und dieselbe imGleichgewicht halten, so fallt die Resultirende not-wendig ihrer Richtung nach in die Linie, welche vomDurchkreuzungspunkte der Achsen nach dem Mittel-punkte der Basis gezogen wird. Denn die mittlereRichtung aller Kräfte, welche auf Einen Augapfel wir-ken, und denselben in seiner Achsenneigung erhalten,wird dargestellt durch die Achse selbst. Zwischen derRichtung beider Achsen ist nun jene Linie vom Durch -schnittspunkt derselben nach dem Mittelpunkt ihrer Basisdie mittlere. Sind die Achsen in gleichem Winkel zur Ba-sis geneigt, also das Dreieck ein gleichschenkliches,so ist die mittlere Richtung zugleich das Perpendikelvon der Spitze zur Grundlinie. Der parallactischeWinkel der Achsen wird nur in diesem Falle, die Ba-sis jedoch auch bei ungleicher Neigung der Achsendurch die mittlere Richtung halbirt. 95 —. Es seien a und b die optischen Mittelpunkte derAugen; abc ein gleichschenkliches, agb ein ungleich-seitiges Achsendreieck. Vollendet man für beide Fälledas Parallelogramm der Kräfte, so ist die Mittlere vonac und cb = ce; für ag und bg ist sie = gf; beidehalbiren ab, jedoch nur im ereiferen Falle wird derparallactische Winkel acb gehälftet. Man kann sich durch ein Experiment überzeugen,dass wirklich diese mittlere Richtung allein, und nichtetwa jede Neigung der Achsen besonders zum Be-wusstsein komme *). Zu dem Ende drücke man eine dünne, ebenePlatte, z. ß. eine Spielkarte mit einer ihrer scharfenKanten an Nasenwurzel und Stirne an, halte sie so,dass sie auf der Stirnfläche möglichst senkrecht man nun einen entfernten Punkt, der in der er- *) An merk. Es handelt sich hier nur um die Rich-tung der Resultirenden, nicht um die mathematische Bestim-mung ihrer Grösse. — 96 —


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