. Denkschriften der Medicinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Jena. 2Ö2 Die Schillerfarben bei Insekten und Vögeln. 2Ö2. Fig. 6. Flügelstückchen von Am- blypodiaim auffallenden Licht; alle hellen Partien glänzend blau. vereinzelt grün schillernde Schuppen vorkommen, deren Bau sich sonst nicht wesentlich von den blauen unterscheidet, doch sind sie merklich schmäler und länger. Wie sehr nicht nur die Reflexion an sich, sondern auch die Farbe des zurückgestrahlten Lichtes vom Einfallswinkel abhängt, zeigt sich unter anderem auch darin, daß an größeren Falten, welche die Flügelgrundmembr


. Denkschriften der Medicinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Jena. 2Ö2 Die Schillerfarben bei Insekten und Vögeln. 2Ö2. Fig. 6. Flügelstückchen von Am- blypodiaim auffallenden Licht; alle hellen Partien glänzend blau. vereinzelt grün schillernde Schuppen vorkommen, deren Bau sich sonst nicht wesentlich von den blauen unterscheidet, doch sind sie merklich schmäler und länger. Wie sehr nicht nur die Reflexion an sich, sondern auch die Farbe des zurückgestrahlten Lichtes vom Einfallswinkel abhängt, zeigt sich unter anderem auch darin, daß an größeren Falten, welche die Flügelgrundmembran hier und da bildet, an Stelle des reinen tiefen Blau der Schuppen auch bei mikroskopischer Beob- achtung ein schönes gesättigtes Violett auftritt. Auf das allerdeutlichste überzeugt man sich, daß der farbige Schimmer von kleinen den Längsrippen entsprechend in Reihen geordneten Feldchen ausgeht, die durch ganz dunkle kurze Querlinien von- einander getrennt sind, kurz es ist genau dasselbe Bild (nur in entsprechend geringerer Vergrößerung) wie es oben von den im- bibierten, fast farblosen Schuppen geschildert wurde. Besonders schön gestaltet sich die ganze Erscheinung an den dunkel- blauen Schuppen der Vorderflügel. Bringt man nun den Flügel in eine gegen das Fenster geneigte Lage, so daß der dem Beschauer zugekehrte freie Außenwand gehoben wird, während die Flügelwurzel in der Ebene des Objekttisches verbleibt, so ändert sich, wenn der Neigungswinkel etwa 50—450 beträgt, das vorige Bild so zu sagen in sein Gegenteil, indem jetzt die Schuppenspitzen blau aufleuchten, die vorher hellen Partien aber ver- dunkelt erscheinen. Dreht man, während sich der Flügel wieder wie anfangs in der Ebene des Objekttisches befindet, diesen letzteren langsam in der Richtung der Uhrzeiger, so sieht man das Blau sich rasch mehr und mehr verdunkeln, aber nicht ganz gleichmäßig über die ganze Schuppenoberfläche, sondern es treten parallel der Schuppenachse abw


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