Von deutscher Kunst : gesammelte Aufsätze und nachgelassene Schriften . dt haben, viel-leicht der begabteste, hat seitJahren mit Ernst und Eifer auchdie in Rede stehende Frage studiertund zu lösen unternommen. Wennbisher sogenannte Graveure, Leuteohne irgendwelchen Beruf zurKunst, ihre nichtssagenden, hier undda zusammengerafften Schnörkel indas harte Material eingruben undaus Wachs den Modellen auf-kneteten, wenn nur sehr selten ein-mal ein Architekt den Entwurf einesOfens in die Hand nahm, meistensohne sich mit den Bedingungender Aufgabe genügend vertraut zumachen, so verraten die uns vor-li


Von deutscher Kunst : gesammelte Aufsätze und nachgelassene Schriften . dt haben, viel-leicht der begabteste, hat seitJahren mit Ernst und Eifer auchdie in Rede stehende Frage studiertund zu lösen unternommen. Wennbisher sogenannte Graveure, Leuteohne irgendwelchen Beruf zurKunst, ihre nichtssagenden, hier undda zusammengerafften Schnörkel indas harte Material eingruben undaus Wachs den Modellen auf-kneteten, wenn nur sehr selten ein-mal ein Architekt den Entwurf einesOfens in die Hand nahm, meistensohne sich mit den Bedingungender Aufgabe genügend vertraut zumachen, so verraten die uns vor-liegenden Arbeiten Linnemanns injedem einzelnen Falle die wirk-liche Bemeisterung des schwierigenGegenstandes durch einen wirk-lichen Künstler. An ein Guß werk, wie ein solcherOfen ist, müssen drei Anforde-rungen gestellt werden: I. In der Formgebung mußsich das Material aussprechen, demfertigen Werke muß man ansehen, nicht nur daß es aus Metall, sondern auch daß esaus gegossenem Metall, ja - dies wäre das höchste Ziel - daß es aus gegossenemEisen Abb. 99 344 2. Der Entwurf muß durch die Konstruktion im höheren Sinne bestimmtsein, was hier heißt, daß die Fugen und Stöße der zusanmiengesetzten Teileniemals zu Störenfrieden werden dürfen. Dieselben müssen beim Entwurfnicht nur berücksichtigt, sondern für den Aufbau mit maßgebend gemachtwerden. Durch die Neigung des gegossenen Metalls, sich beim Abkühlenzusammenzuziehen und zu werfen, wird die Wichtigkeit dieser Forderung nocherhöht. 3. Es ist auf eine fabrikmäßige Herstellung Rücksicht zu nehmen und darumjede gekünstelte Formerei auszuschließen. Wie so häufig in der Architektur, scheinen auch hier die verschiedenen andas Kunstwerk zu stellenden Anforderungen einander zunächst zu widersprechen,und erst der gründlichen Durcharbeitung des Gegenstandes gelingt es, die ver-meintlichen Widersprüche zu versöhnen und auszugleichen. Hier ist es besondersdie in dritter Linie betonte Notwendigke


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