Einführung in die Vererbungswissenschaft; in Einführung in die Vererbungswissenschaft; in zweiundzwanzig Vorlesungen für Studierende, Aerzte, Züchter einfhrungindie1913gold Year: 1913 394 Nun wäre es natürlich wünschenswert, den Vergleich mit Bastarden anzustellen, die auf dem Wege normaler Kreuzbefruchtung gewonnen sind. Dies erwies sich aber als unmöglich, da sich die beiden verwandten Arten ebensowenig bastardieren ließen, wie die Arten, denen der früher besprochene Cytisus Adami entstammte. Natürlich muß auch diese Tatsache stutzig machen. Und nun bleibt nur noch eine ent- scheidende Kont


Einführung in die Vererbungswissenschaft; in Einführung in die Vererbungswissenschaft; in zweiundzwanzig Vorlesungen für Studierende, Aerzte, Züchter einfhrungindie1913gold Year: 1913 394 Nun wäre es natürlich wünschenswert, den Vergleich mit Bastarden anzustellen, die auf dem Wege normaler Kreuzbefruchtung gewonnen sind. Dies erwies sich aber als unmöglich, da sich die beiden verwandten Arten ebensowenig bastardieren ließen, wie die Arten, denen der früher besprochene Cytisus Adami entstammte. Natürlich muß auch diese Tatsache stutzig machen. Und nun bleibt nur noch eine ent- scheidende Kontrolle übrig, die Untersuchung der Zellverhältnisse. Wir haben in der einleiten- den Vorlesung erfah- ren, daß eine jede Tier- und Pflanzenart eine konstante Chromoso- menzahl besitzt, die vor der Befruchtung auf die Hälfte redu- ziert wird. Werden nun Organismen mit verschiedenerChrom somenzahlbastardiert, so vereinigen sich die beiden verschiedenen Halbzahlen und diese Bastardzahl bleibt konstant im Hybriden erhalten. Kreuzt sich zum Beispiel eine As- carisvarietät mit der Normalzahl von 4 Chromosomen (bivalens) mit einer solchen mit nur 2 Chromosomen (univalens), so findet man in den Bastard- zellen 3 Chromosomen (Boveri). (Andersartige Verhältnisse bei Art- bastarden, die Federley neuerdings aufdeckte, brauchen hier nicht weiter berücksichtigt zu werden.) Nun haben Tomate und Nacht- schatten in der Tat sehr verschiedene Chromosomenzahlen, nämlich erstere 24, letztere 72. Im Bastard sind somit 48 zu erwarten; da es aber nicht unwahrscheinlich ist, daß bei einem vegetativ erzeugten Bastard Fig- 155- Solanum lycopersicum nach Winkler.


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