. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Paul Krefft: Die australische Schlangenhalsschildkröte. 189 zu entdecken, nämlich die Absonderung eines penetrant lauchartig riechenden, vielleicht in die chemische Gruppe der sogenannten ätherischen Öle gehörigen Sekretes, das auf mechanische und anderweitige Eeize hin aus vier eigenartigen Drüsen entleert wird. Diese Drüsen sitzen als deutlich sichtbare, etwa halblinsengroße mit langem Spalt versehene längliche Prominenzen an der Bauchseite des Tieres vor und hinter der knöchernen Schildbrücke (Sternocostalsutur) auf der Weichteilgrenze. Sie stell


. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Paul Krefft: Die australische Schlangenhalsschildkröte. 189 zu entdecken, nämlich die Absonderung eines penetrant lauchartig riechenden, vielleicht in die chemische Gruppe der sogenannten ätherischen Öle gehörigen Sekretes, das auf mechanische und anderweitige Eeize hin aus vier eigenartigen Drüsen entleert wird. Diese Drüsen sitzen als deutlich sichtbare, etwa halblinsengroße mit langem Spalt versehene längliche Prominenzen an der Bauchseite des Tieres vor und hinter der knöchernen Schildbrücke (Sternocostalsutur) auf der Weichteilgrenze. Sie stellen keine Be- sonderheit dieser Schildkrötenart dar, sondern finden sich auch bei andern Arten und Gattungen und sind auch bereits vor langer Zeit beschrieben ) Über die Art ihrer Funktion, bei Chelodina wenigstens, ist jedoch noch nichts in der Literatur bekannt gegeben. Eine ein- gehendere Darlegung meiner diesbezüglichen Beobachtungen behalte ich mir für eine baldige Publikation an anderer Stelle vor. Ich möchte nur noch erwähnen, daß man die Absonderung der Riechsubstanz leicht hervorrufen kann, wenn man das Tier mit einer kleinen Bürste am Schilde oder besser noch an den Weichteilen einige Zeit lang reibt. Merkwürdigerweise blieb die reaktive Sekretabsonderung stets bei einem Exemplare aus, welches ich oft daraufhin prüfte und welches, dem Bau des Brustschildes nach zu urteilen, ein Weibchen ist. Meine 4 anderen Versuchstiere waren dagegen durch Konkavität des hinteren Brustschildteiles als Männchen kenntlich. Da diese die Reaktion stets prompt ergaben, so bin ich geneigt, die Sekretabsonderung als eine physiologische Geschlechtseigentümlich- keit der männlichen Tiere anzusehen. So lange es mir an weiteren weiblichen Versuchstieren fehlt — die CAeMma-Weibchen scheinen gegen- über den Männchen sehr in der Minderzahl vorzu- kommen — bleibt diese Ansicht freilich nur eine Vermutung. Von dem Freileben der Chelodina longicollis wissen wir


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