. Allgemeine botanische Zeitschrift für Systematik, Floristik, Pflanzengeographie etc. Botany. 154 Eine ganz prächtige, unerkannte Tetramerie der Perigonkreise bei Ophrys arajiifera Huds. findet sich auf Tafel 112, i des Reichenbachschen Werkes, beschrieben als »monströse Blüte mit 2 Lippen und 4 äußeren Hüllblättern«. Auch die Blüte des Orchis tridentatus Scop., Tafel ig, 16, geschildert als »Blüte mit 2 Lippen, 4 äußeren Hüllblättern, 2 inneren, i Säule«, blieb als vierzäh- liger Atavismus ungedeutet. Auf Tafel 121 sind 3 abnorme nicht näher ge- kennzeichnete Blüten von Neottia Nidns avis Ri


. Allgemeine botanische Zeitschrift für Systematik, Floristik, Pflanzengeographie etc. Botany. 154 Eine ganz prächtige, unerkannte Tetramerie der Perigonkreise bei Ophrys arajiifera Huds. findet sich auf Tafel 112, i des Reichenbachschen Werkes, beschrieben als »monströse Blüte mit 2 Lippen und 4 äußeren Hüllblättern«. Auch die Blüte des Orchis tridentatus Scop., Tafel ig, 16, geschildert als »Blüte mit 2 Lippen, 4 äußeren Hüllblättern, 2 inneren, i Säule«, blieb als vierzäh- liger Atavismus ungedeutet. Auf Tafel 121 sind 3 abnorme nicht näher ge- kennzeichnete Blüten von Neottia Nidns avis Rieh, mitgeteilt, von denen 2 sich als Tetramerien deuten lassen. (Fig. 2, 3 u. 4.) Auch in der »Blüte mit 2 Lippen« auf Taf. 27. Ophrvs fiiciplora Rchb. in Schulze, Orchidaceen Deutschlands, Deutsch- Österreichs und der Schweiz erkenne ich eine ungedeutete Tetramerie. Ihr scheint das erforder- liche unterste Außenblatt zu fehlen. Die Fig. 3, welche die Unterseite zeigt, läßt es als mit der einen Lippe verwachsen und von lippenartigem Aussehen erkennen. Sie ist also ein Analogon zu meinen in A. B. Z.« 191 o. Heft 7/8 ff. mitgeteilten 2 Tetramerien \on OrcJiis laxijlonis vor. paluster Koch, deren eine eben- falls diese Verwachsung mit der Lippe aufweist. Die Achtteiligkeit des Perigons könnte verleiten, die Ilimantoglossiitn-Wiüie, Tafel 8, 17 in Reichenbach als Tetramerie anzusprechen, über die geschrieben ist: »Monstrosität mit 2 Staubbeuteln, 7 Hüllblättern und dazu einer breiten bandartigen Lippe« (Fig. 5), Man sieht, die Lippe ist aus zweien entstanden, wie die 2 zweizähnigen Endlappen beweisen. Stellt man ihr Fig. 6 gegenüber, die Synanthie zweier Blüten von Piatanthera chlorantha Rchb., so ergibt sich d\Q Hhnantoglosstitn-^Xnie als Verwachsung. Das eigentlich zwischen die Lippen gehörejide untere Perigonaußenblatt scheint durch die Verwachsung unterdrückt worden zu sein. Bei Synanthien mit getrennten Lippen sah ich es sonst stets


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