Durch Bosnien und die Herzegovina kreuz und quer; Wanderungen . a. Beide sitzen, kühlen Wein sie trinken. Bis der Wein die Wanden Hess erblühen. Im Gebirge hab ich eine Vila, Eine Vila, meine Bundesschwester. Diese gab mir beide graue Falken, Und sie gab mir beide bösen Hunde Und ein Amulet ans reinem Golde. Damit siegte ich in so viel Kämpfen, Als im Jahre Tage Du kannst zählen. Mehr gilt mir die Vila als die Mutter! Wenn Du mir nun folgen wolltest, Relja, Diese Vila hast Du dir gewonnen. Fasse sie bei ihren weissen Händen Und wir wollen durchs Gebirg sie führen Bis nach Bazar, deinem weissen
Durch Bosnien und die Herzegovina kreuz und quer; Wanderungen . a. Beide sitzen, kühlen Wein sie trinken. Bis der Wein die Wanden Hess erblühen. Im Gebirge hab ich eine Vila, Eine Vila, meine Bundesschwester. Diese gab mir beide graue Falken, Und sie gab mir beide bösen Hunde Und ein Amulet ans reinem Golde. Damit siegte ich in so viel Kämpfen, Als im Jahre Tage Du kannst zählen. Mehr gilt mir die Vila als die Mutter! Wenn Du mir nun folgen wolltest, Relja, Diese Vila hast Du dir gewonnen. Fasse sie bei ihren weissen Händen Und wir wollen durchs Gebirg sie führen Bis nach Bazar, deinem weissen Hofe. Dort wirst Du mit ihr dich trauen lassen Und dadurch ein bessrer Held noch werden.« Es wird immer später; der Guslar hat seinen Gesang noch nichtbeendet, wir aber ziehen unseres Weges, um einen vorläufigen Abschieds-trunk im »Hotel Narenta« mit den Bekannten zu thun, denn am anderenTage geht es nach der montenegrinischen Grenze. Einstweilen ist es dieletzte Nacht in Mostar, aber nicht auf dem blutgetränkten Boden derschönen Hercegovina. I. Längs der montenegrinischen Grenze. Am frühen Morgen nahmen wir von Mostar Abschied, um unsereFahrt längs der montenegrinischen Grenze — des sogenannten Kordons —anzutreten. Die [Strasse führtfT über Blagaj, dann geht es, an der BurgStjepanograd vorüber, in starker Steigung die Berge hinan. Wieder istes die Arbeit der bosnisch-hercegovinischen Bauverwaltung, die wir be-wundern müssen, denn einstmals bestand hier nur ein türkischer Reitweg,der über Stock und Stein in diese Gebirgswildniss führte. Wir steigenvom Wagen und gehen eine Strecke zu Fuss, um die Pferde bei derglühenden Hitze nicht zu sehr zu ermüden. Bald sind wir in Schweissgebadet, aber es geht höher, und uns umweht die kühle Luft vom Podveles,der uns zur Linken bleibt. Nach einem halbstündigen Aufstieg beginnen dieSerpentinen, an der einen Seite mit Steinpfeilern zum Schutze gegen das Ab-stürzen versehen. Der letzten fremden Ansiedlung sage
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