. Die Gartenwelt. Gardening. XXIV, 21 Die Gartenwelt. 187 mernden nationalen Kräfte durch ein groß angelegtes Siedlerwerk zu wecken, es gilt vielmehr unser Volk mit Hilfe eines auf höchster Stufe stehenden Gartenbaues vor dem Untergange bewahren zu helfen. Darum muß zuerst der Begriff reinlicher Scheidung zwischen landwirtschaftlichem Adterbau und dem bis zur höchsten Produktivität steigerungsfähigen Garten- bau offenbare Selbstverständlichkeit im ganzen Volke werden. Für die Fach- leute ist gegenwärtig nichts wich- tiger als die Erkenntnis, daß die Sonderstellung des zukünftigen Gartenbaues z
. Die Gartenwelt. Gardening. XXIV, 21 Die Gartenwelt. 187 mernden nationalen Kräfte durch ein groß angelegtes Siedlerwerk zu wecken, es gilt vielmehr unser Volk mit Hilfe eines auf höchster Stufe stehenden Gartenbaues vor dem Untergange bewahren zu helfen. Darum muß zuerst der Begriff reinlicher Scheidung zwischen landwirtschaftlichem Adterbau und dem bis zur höchsten Produktivität steigerungsfähigen Garten- bau offenbare Selbstverständlichkeit im ganzen Volke werden. Für die Fach- leute ist gegenwärtig nichts wich- tiger als die Erkenntnis, daß die Sonderstellung des zukünftigen Gartenbaues zur Landwirtschaft Grund genug ist, dieses durch die Hochschulen öffentlich zu dokumentieren. Im Siedlungswesen zeigt sich die gesunde Auffassung von der Nützlichkeit des Gartenbaues ganz besonders. In bitterster Not hat selbst der erdentfremdete Großstadtmensch den Segen eines selbst kleinen Stückchen Landes neu er- kannt, und mit fast blindem Uebereifer suchte er nach Möglichkeit, rechtschaffen für sich und die Seinen zu sorgen. Die Katastrophe des Zusammenbruches unseres eingeleiteten Siedlerwerkes steht bevor, wenn nicht staatsmännisches Ge- schick und meisterliche Kleinarbeit dem Volke helfen. Baustoffmangel, Hilflosigkeit in der Geländebeschaffung, spekulativer Eigennutz bei möglich gewordenen Werken, unsachgemäße Bewertung und Einleitung der Forderung auf dem Gebiete des Siedeins sind zu Regeln geworden, und erst später wird erkannt werden können, wie weit der Gartenbau seiner Pflicht genügt hat. So viel steht aber schon heute fest, daß trotz eindringlicher Mahnung einiger Führer die werkgerechten Pioniere aus dem Gartenbau dem Siedlerwerk größtenteils gefehlt haben. Mag kurzsichtige Auffassung des Siedlervolkes Schuld daran sein, mag es an dem eingeengten und einseitigen Standpunkt der Gärtner gelegen haben — fest steht, daß die Maßgeblichkeit des Gärtners als dem geborenen Siedler im Volke nicht besteht. Wäre die maßgebliche Führer
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