. Die Gartenkunst . Rhododendron (Aus der Besitzung der Fr zeitige Auftreten der Herbstfärbung an einem Aste des Baumes ist ein sicherer Beweis dafür, daß der Ast er- krankt ist. Je rascher die Auswanderung vor sich geht — sie wird durch trockene Witterung beschleunigt - um so farbenreicher der Herbst, aber auch um so kürzer seine Dauer. Nasser Herbst verlängert die Pracht, aber mindert sie. Frost unterbricht die Fär- bung, erzeugt Flecken und zwingt das Blatt zum Ab- fall ; Wind reißt die in ihrem Gelenke bereits ge- lockerten Blätter ab, zerstört somit die Schönheit des Herbstes. Schlecht ge


. Die Gartenkunst . Rhododendron (Aus der Besitzung der Fr zeitige Auftreten der Herbstfärbung an einem Aste des Baumes ist ein sicherer Beweis dafür, daß der Ast er- krankt ist. Je rascher die Auswanderung vor sich geht — sie wird durch trockene Witterung beschleunigt - um so farbenreicher der Herbst, aber auch um so kürzer seine Dauer. Nasser Herbst verlängert die Pracht, aber mindert sie. Frost unterbricht die Fär- bung, erzeugt Flecken und zwingt das Blatt zum Ab- fall ; Wind reißt die in ihrem Gelenke bereits ge- lockerten Blätter ab, zerstört somit die Schönheit des Herbstes. Schlecht ge- nährte Bäumchen zeigen die prächtigste Färbung, Bäumchen im Verpflanz- jahre, trotz aller Vorsicht durch Wurzelbeschädi- gung leidend, zeigen im ersten Herbst die inten- sivste Färbung, mit der allmählich sich einstellen- den, besseren Ernährung und Gesundung blaßt die Farbe des Herbstes wie- der ab. Die Herbstfär- bung ist auch individuell; denn manche Pflanzen derselben Art, zum Bei- spiel der Roteichen, wei- sen ihr ganzes Leben hindurch eine unschein- bare, häßliche, fahlbraune Farbe auf, manche tragen ihr scharlachrotes Kleid alle Jahre. Schon im Saatbeet bieten die Rot- eichen dem Beschauer eine ganze Farbenmosaik von grünen bis dunkel- und grellroten und brau- nen Blättern dar; jedes Individuum, ja jeder Zweig trägt eine andere Farbe, die schon nach wenigen im Waldpark, au M. Seidel Dresden.) Ta<fen wiederum wechselt, denn das grüne Blatt wird grünrot, dann rot, dann braun und fällt dann zur Erde. Ja, den geborenen Gärtnern und Gartenkünstlern, den Japanern, ist es geglückt, einen Ahorn zu züchten, den Osakatsudschi, der im Frühjahr nicht ergrünt, sondern errötet, im Sommer ergrünt und im Herbst wiederum in das herrliche Rot des Frühjahrs zurückkehrt, worauf das Blatt abfällt. Es ist noch nicht nachgewiesen, ahn- doch wahrscheinlich, daß das Erröten im Früh- jahr durch Mangel an Nährsalzen, das Ergrünen durch den Zuflu


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