Durch Bosnien und die Herzegovina kreuz und quer; Wanderungen . ne Tätowirung. Auch bei den Griechisch-Orthodoxen tätowirensich die Frauen viel seltener, als bei den Katholiken und das auch nurin Gegenden, wo sie mit diesen vermischt wohnen. Ihre Tätowirungensind auch nicht so ausgedehnt und bieten keine so reichen Verzierungen wie die der katholischenkrauen. Die Männer täto-wiren sich viel seltener, auchda wieder vorwiegend Ka-tholiken. Bei den Mannernbildet da- Kreuz das wich-tigste Zeichen, aber ohneVerzierungen. Unter denGriechisch-Orthodoxen hatder genannte Arzt Tätowir-ungen nur bei den


Durch Bosnien und die Herzegovina kreuz und quer; Wanderungen . ne Tätowirung. Auch bei den Griechisch-Orthodoxen tätowirensich die Frauen viel seltener, als bei den Katholiken und das auch nurin Gegenden, wo sie mit diesen vermischt wohnen. Ihre Tätowirungensind auch nicht so ausgedehnt und bieten keine so reichen Verzierungen wie die der katholischenkrauen. Die Männer täto-wiren sich viel seltener, auchda wieder vorwiegend Ka-tholiken. Bei den Mannernbildet da- Kreuz das wich-tigste Zeichen, aber ohneVerzierungen. Unter denGriechisch-Orthodoxen hatder genannte Arzt Tätowir-ungen nur bei den jüngerenMännern gesehen, welche inder bosnischen Gendarmerieoder als Soldaten gedienthaben. Doch spielt bei diesennicht mehr das Kreuz dieHauptrolle, sondern Merzund Krone, Anker, Anfangs-buchstaben des Vor- und Zu-namens, Jahreszahlen u. s. ein doppelköpfigerAdler fand sich bei bei ehemals türkischenSoldaten ist in vereinzeltenFällen auf dem Oberarm einKrummsäbel oder ein Halb-mond mit Stern zu Mejtef (mohammedanische Religionsschule)in Jajce. 447 Das Tätowiren war bei den alten Slaven nicht Sitte und für dieAnnahme, dass dasselbe ein in seiner Form verändertes Ueberbleibsel ausder vorchristlichen Zeit sei, finden sich weder in den Annalen der slavischenUrgeschichte irgend welche Anhaltspunkte, noch kann man bei denheutigen Slaven ausserhalb des Okkupationsgebietes, selbst unter der Land-bevölkerung, das Tätowiren in irgend einem ausgedehnten Maasse be-obachten. Es dürfte demnach in Bosnien diese Sitte kaum auf die Zeitvor der osmanischen Invasion zurückgehen. Dagegen spricht schon derUmstand, dass das Tätowiren nur bei einem Theile der trotz konfessionellerVerschiedenheit in ihren Sitten und Gebräuchen so gleichartigen Be-völkerung geübt wird. Wäre das Tätowiren ein alter Landesbrauch, sohätte es sicher eine eigene Bezeichnung. Es heisst aber im Volke lediglich»kriz nabocati« (Kreuz einstechen),


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