. Biologisches Zentralblatt. Biology. Wilh. Goetsch, Neue Beobachtungen und Versuche an Hydra. 549 Ovarien mittlerer Größe, d. h. solche, die bereits äußerlich un- zweifelhaft als solche erkennbar sind, verhalten sich etwas anders. Auch hierfür sei ein bestimmtes Beispiel gegeben. Eine Hydra viridis mit vielen Hoden am oberen Ende und deutlich erkennbaren Ovar am unteren Teil wurde am 17. Juni so durchschnitten, daß der Kopfteil alle Hoden und, wie erst die Schnitte zeigten, ein äußerlich noch nicht erkennbares Ovar, das untere Stück nur das mittelgroße Ovar enthielt. Die Figur 2 a zeigt diese
. Biologisches Zentralblatt. Biology. Wilh. Goetsch, Neue Beobachtungen und Versuche an Hydra. 549 Ovarien mittlerer Größe, d. h. solche, die bereits äußerlich un- zweifelhaft als solche erkennbar sind, verhalten sich etwas anders. Auch hierfür sei ein bestimmtes Beispiel gegeben. Eine Hydra viridis mit vielen Hoden am oberen Ende und deutlich erkennbaren Ovar am unteren Teil wurde am 17. Juni so durchschnitten, daß der Kopfteil alle Hoden und, wie erst die Schnitte zeigten, ein äußerlich noch nicht erkennbares Ovar, das untere Stück nur das mittelgroße Ovar enthielt. Die Figur 2 a zeigt diese untere Hälfte, die uns hier allein angeht, sechs Stunden nach der Operation; das Ovar, das unmittelbar nach der Operation seitlich von der Schnittfläche lag, hat sich auf diese darauf ge- schoben und bedeckt so zum Teil die Wunde haubenförmig. Am 18. Juni war diese Haube etwas mehr nach der Seite gerückt, da- durch, daß der Stumpf über das Ovar hinaus zu wachsen begann; das Ovar selbst war unverändert (Fig. 2 b). Am 19. Juni war inner- halb des Ovars deutlich das Ei sichtbar geworden (Fig. 2 c), es hatte sich also weiterentwickelt und schien auch in der Entwicklung fort-. ,Fig. ä b C Cf a—d Fortschreitende Umbildung eines Ovars (0) bei der Regeneration. fahren zu wollen, es begann sich auch schon durch die einwandern- den Algen leicht grünlich zu färben. Am Abend desselben Tages wurde nun das Ei, das noch keinesfalls reif sein konnte, da rings- herum noch viel unverbrauchte Ovarzellen vorhanden waren, plötz- lich ausgestoßen. Die ausgetretene Masse stellte sich als leicht grün gefärbte Kugel dar, die sofort jeden Zusammenhang mit dem Muttertier aufgab und sich bald auflöste. Die stehen ge- bliebenen Ovarteile waren als weißliche Ausbuchtung sichtbar ge- blieben. Am 20. Juni früh morgens zeigte der Stumpf noch äußerlich erkennbare Ovarteile, er begann aber auch bereits mit der Re- generation. Am Nachmittag erhoben sich die ersten Tentakel- knospen
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