. Handbuch der glasmalerei für forscher, sammler und kunstfreunde, wie für künstler, architekten und glasmaler. abergläubischen Einschlag ins Christentumeingedrungener Gebräuche der nordischen Sagenwelt lieben. Daaber die Zitate aus den verschiedensten antiken und karolingischenSchriften entnommen sind, müßten erst sämtliche Kapitel aufihre primären Quellen untersucht werden, ehe ein abschließendesUrteil über den Gesamtwert der Kompilation möglich ist. Fürden Kulturhistoriker würde dabei sehr interessantes Material ge-funden werden, weniger jedoch für unsere Zwecke, da die Technikder Glasmaler


. Handbuch der glasmalerei für forscher, sammler und kunstfreunde, wie für künstler, architekten und glasmaler. abergläubischen Einschlag ins Christentumeingedrungener Gebräuche der nordischen Sagenwelt lieben. Daaber die Zitate aus den verschiedensten antiken und karolingischenSchriften entnommen sind, müßten erst sämtliche Kapitel aufihre primären Quellen untersucht werden, ehe ein abschließendesUrteil über den Gesamtwert der Kompilation möglich ist. Fürden Kulturhistoriker würde dabei sehr interessantes Material ge-funden werden, weniger jedoch für unsere Zwecke, da die Technikder Glasmalerei in des Rugerus Buch eine ebenso frühe wiepräzise Fassung erhalten hat. Über die Glasbereitung gibt Herakliusfolgendes Rezept: „Glas entsteht aus Asche, näherhin aus Farn-kraut- und Feinasche (Buchenasche) von kleinen Bäumen, die imWald wachsen. Das Farnkraut wird vor dem Feste des hl. Johannesdes Täufers gepflückt, sehr gut getrocknet und hernach zu Ascheverbrannt. Ähnlich verfährt man mit dem Buchenholz. Beideswird gemischt und zwar kommen auf zwei Teile Farnkrautasche Tafel 112. Glasgemälde, entworfen und ausgeführt von der HofglasmalereiF. X. Zettler, München. 207 ein Teil Buchenholzasche. An dieses Rezept schließt Herakliuswie Rugferus Vorschriften über den Bau des Ofens, der ein etwasabweichendes System darstellt, vergißt aber den anderen Bestand-teil zum Glasfluß, den Sand. Des Heraklius Rezept ist also nichteine bloße Kopie der Anweisung des Rugerus, sondern Traditioneiner anderen Hütte bzw. eines anderen Klosters. Hg weist aufdie altnordische Sitte hin, auf Grund deren allenthalben am Tageder Enthauptung des Täufers Johannes Farnkraut gesammeltwurde. Trotz der gemeinsamen Technik, trotz der ähnlichenKonstruktion der Werköfen stellen beide Quellen verschiedeneHüttenpraktiken dar. Auch heute noch wird aus Buchenascheund Kieselerde Glas bereitet, wenngleich sich die moderneIndustrie alle Fortschritte der exakten Chemie gegen die H


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