Handbuch der allgemeinen und speciellen Gewebelehre des Menschlichen Körpers für Aerzte und Studierende . isser Organe vornahm. Ich fand hier nämlich die innereGefässhaut von der Carminmasse imbibirt und daher ganz roth, inder mittleren Gefässhaut waren dagegen nur die Kerne der Mus-kelfaserzellen roth gefärbt, während der übrige Theil dieser Zel-len vollkommen farblos erschien. Dass die hohlen Zellenkerne beider Ernährung eine grosse Rolle spielen, worauf schon früherLessing, und in neuester Zeit Virchow, aufmerksam machten,steht wohl fest; allein die Annahme einer directen Communicationderse


Handbuch der allgemeinen und speciellen Gewebelehre des Menschlichen Körpers für Aerzte und Studierende . isser Organe vornahm. Ich fand hier nämlich die innereGefässhaut von der Carminmasse imbibirt und daher ganz roth, inder mittleren Gefässhaut waren dagegen nur die Kerne der Mus-kelfaserzellen roth gefärbt, während der übrige Theil dieser Zel-len vollkommen farblos erschien. Dass die hohlen Zellenkerne beider Ernährung eine grosse Rolle spielen, worauf schon früherLessing, und in neuester Zeit Virchow, aufmerksam machten,steht wohl fest; allein die Annahme einer directen Communicationderselben mit Blutgefässen scheint mir doch zu gewagt und durch-aus nicht hinlänglich begründet. Die ihrem Baue nach einfachsten Capillargefässe. welche im- Stnictiir aer l ^ . cspiiiarsefassemer auch ZU den feineren gehören, bestehen aus einer strucUirlo-sen Membran, welche vollkommen wasserhell ist, und an der *) Anatomische Beschreibung des menschlichen Augapfels. Berlin 48. **) Ueber die Ernähriings\Aeise der Hornhaut und die Serum führendenGefässe. Leipzig 1852. 211 Fig. unter keiner Bedingung irgend eine Art von Faserung wahrge-nommen werden kann. Die von dieser Membran gebildeten Röhr-chen sind so zart, dass sie meist nur einfache Contouren zuhaben scheinen, welche wohl scharf, aber immer ziemlich hellsind; noch lichter ist jener Theil des Röhrchens, welcher zwischenden zwei Contouren in der Mitte liegt. Diese structurlosen Röhr-chen sind in mehr oder minder regel-mässigen Zwischenräumen mit rundenoder meist ovalen Körperchen besetzt,welche sich bei näherer Untersuchungalsbald als Zellenkerne erkennen las-sen. Dieselben besitzen nämlich diecharacteristischen Kernkörperchen, undtreten nach Behandlung mit Essigsäure, Versrössei-iin^ 250. ö O wodurch die structurlose Haut der Röhrchen blasser wird, aberdurhaus nicht verschwindet, deutlicher hervor. Die Breite dieserZellenkerne beträgt durchschnittlich 0,002 und ihre Länge 0,004und


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