. Die Gartenwelt. Gardening. III, 12 Die Gnrtcnwcit. 135 Bei Form- oder Zwergobst-Bäumen kommen noch ferner in Betracht: d. zu stark wachsende Unterlage, zu starker Rückschnitt, unzweckmäfsige Form, Überdüngung mit organischen Stoffen. Die unter c und d genannten Ursachen kommen aber in dem vorhegenden Falle nicht in Betracht, weshalb wir uns auch nur mit den unter a und b genannten be- schäftigen. a. Was den Insektenschaden anlangt, so haben wir hier hauptsächlich den Apfelblüten- und den Birnknospen- stecher zu erwähnen. Der Apfelblütenstecher, Anthoiiomiis poinontm, ist ein kleines braunes,


. Die Gartenwelt. Gardening. III, 12 Die Gnrtcnwcit. 135 Bei Form- oder Zwergobst-Bäumen kommen noch ferner in Betracht: d. zu stark wachsende Unterlage, zu starker Rückschnitt, unzweckmäfsige Form, Überdüngung mit organischen Stoffen. Die unter c und d genannten Ursachen kommen aber in dem vorhegenden Falle nicht in Betracht, weshalb wir uns auch nur mit den unter a und b genannten be- schäftigen. a. Was den Insektenschaden anlangt, so haben wir hier hauptsächlich den Apfelblüten- und den Birnknospen- stecher zu erwähnen. Der Apfelblütenstecher, Anthoiiomiis poinontm, ist ein kleines braunes, spärlich behaartes, äufserst schädliches Käfer- chen mit langem Rüssel. Seine Flügeldecken sind mit einem helleren Querstrich gezeichnet. Wir finden es im Winter vorzugsweise am Stamme hinter den Schuppen der Rinde, in den Rindenritzen unter Moos- und Flechtenpolstern, aber auch unter Laub und Gras auf und im Boden, wo es seinen Winterschlaf hält. Sobald es wärmer geworden ist, manchmal schon Ende Februar, Anfang März, verläfst es sein Winterquartier und begiebt sich auf den Baum. Der weibliche Käfer legt an jede einzelne Blütenknospe ein Ei. Letztere wird mit Hilfe des verhält- nismäfsig langen Rüssels angestochen und das Ei unter die Bestäubungsorgane geschoben. Aus den Eiern gehen schmutzig-gelbe Larven hervor. Letztere fressen die Staubfäden und Griffel weg. Ist die Witterung während der Blüte günstig, so öffnen sich die Blumen rasch. Die Bestäubung geht gut von statten, bevor der Schädling sein Zerstörungswerk voll- enden kann. Ganz anders ist aber diese Sache, wenn der Bestäubungsprozefs infolge un- güstiger Witterung sich langsam vollzieht. In diesem Falle wird leider häufig der gröfste Teil der Blüten zerstört und da- durch der Obstertrag erheblich reduziert, wovon wir uns in den letzten Jahren in den verschiedensten Gegenden zur Genüge überzeugen konnten. Ungünstige Witterung ist also die indirekte Ursache des un- günstigen


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