. Die rohstoffe des pflanzenreiches; versuch einer technischen rohstofflehre des pflanzenreiches. Botany, Economic; Materia medica, Vegetable. Zweiter .Vhschnitt. Harze. 189 meist am Kuchengummigutt stärker als am Rührengummigutt entwickelt ist. Der Strich des Gummigutt ist citrongelb, etwas in orange geneigt. Frisch aufgebrochen zeigt das Gummigutt muscheligen Bruch, Fettglanz, nach kurzer Zeit wird es matt. Dieses Gummiharz ist geruchlos, er- regt auf der Zunge anfänglich einen milden gummiartigen Geschmack, der aber bald einem scharfen, kratzenden Platz macht. Die Dichte des Gummigutt ist n


. Die rohstoffe des pflanzenreiches; versuch einer technischen rohstofflehre des pflanzenreiches. Botany, Economic; Materia medica, Vegetable. Zweiter .Vhschnitt. Harze. 189 meist am Kuchengummigutt stärker als am Rührengummigutt entwickelt ist. Der Strich des Gummigutt ist citrongelb, etwas in orange geneigt. Frisch aufgebrochen zeigt das Gummigutt muscheligen Bruch, Fettglanz, nach kurzer Zeit wird es matt. Dieses Gummiharz ist geruchlos, er- regt auf der Zunge anfänglich einen milden gummiartigen Geschmack, der aber bald einem scharfen, kratzenden Platz macht. Die Dichte des Gummigutt ist nahezu gleich 1,2. Legt man einen Splitter von Gummigutt in eine Flüssigkeit ein, in welcher dieses Gummiharz völlig unverändert bleibt, in der sich also keiner der vorhandenen Bestandtheile löst, z. B. in Olivenöl, so erkennt man deutlich, dass eine homogene, glasartige Grundmasse vorhanden ist, in welcher eine Unzahl kleiner, kugelförmiger Körperchen suspendirt ist (Fig. 48). Durch Einwirkung der Lösungsmittel für Gummi und Harze auf das Gummigutt kann man constatiren, dass die homogene Grundmasse aus Gummi besteht, hingegen die kleinen Körn- chen dem im Gummigutt vorkommenden Harze entsprechen'). Mit Wasser zerrieben bildet das Gummi- gutt die bekannte gelbe, zum Färben und Malen benutzte Emulsion, hii Mikroskop gesehen erscheint die Emulsion als eine reichlich mit Körnchen durchsetzte Flüssig- keit. Die Körnchen sind nichts anderes als die schon genannten Harzkügelchen, welche in dem emulsionsartigen Gemenge die leb- hafteste Molekularbewegung zeigen. In ge- zeigen ringen Sorten erkennt man in diesem Ge- menge auch Reste prosenchymatischer Zellen (Bastzellen), hin und wieder auch verschlei- mende Parenchymelemente und in den schlech- teren Gummiguttsorten auch Stärkekörnchen. Selbst in den besten Sorten treten hin und w^ieder vereinzelte Krystalle von oxalsaurem Kalk auf (s. Fig. 48). Die natürliche Oberfläche des Gummigutt erscheint bei schwacher Ver-


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