. Die geologischen grundlagen der abstammungslehre . Fig. 93. dein unentwickelten Zustande der silurischen Dalmanella und der tertiär-rezenten Megerlea einnimmt. Wenn man hiernach an dem genetischen Zusammenhange der erwähnten Formen von Dalmanella—Rhynchonellina—Megerlea nicht gut zweifeln kann, so wäre es doch unrichtig, diese Umbildung des Armgerüstes und die Erweiterung des Stielloches, durch die sich Megerlea von Dalmanella unterscheidet, als einen Vorgang aufzu- fassen, der sich nur einmal vollzogen hätte. Schon der Umstand, daß die jurassischen Rhynchoneilinen eine ähnliche Variations-


. Die geologischen grundlagen der abstammungslehre . Fig. 93. dein unentwickelten Zustande der silurischen Dalmanella und der tertiär-rezenten Megerlea einnimmt. Wenn man hiernach an dem genetischen Zusammenhange der erwähnten Formen von Dalmanella—Rhynchonellina—Megerlea nicht gut zweifeln kann, so wäre es doch unrichtig, diese Umbildung des Armgerüstes und die Erweiterung des Stielloches, durch die sich Megerlea von Dalmanella unterscheidet, als einen Vorgang aufzu- fassen, der sich nur einmal vollzogen hätte. Schon der Umstand, daß die jurassischen Rhynchoneilinen eine ähnliche Variations- breite aufweisen wie die silurischen Dalmaneilen, zeigt, daß das Auswachsen der Haken bei mehreren ganz nahe verwandten Formen eingetreten ist. Ver- gleicht man ferner die verschiedenen lebenden Arten von Megerlea mit den bekannten Arten vonDalma?iella, so zeigt sich auch hier ein be- merkenswerter Paral- lelismus. So wie Jfe^er- lea truncata sich nach ihrer Gestalt, nach der Form der Area und nach dem Auftreten des Sinus in der klei- nen Klappe am besten mit Dalm. basalis aus dem Untersilur verglei- chen läßt, so kann die nur einmal gefundene Megerlea incerta (Fig. 93) am besten mit der- jenigen Gruppe von Dalmanella in Parallele gestellt werden, die durch längere und niedrigere Area und durch eine flache mittlere Einsenkung in der größeren (Bauch-) Klappe ausgezeichnet ist. Man vergleiche hierfür Orthis crispata (Fig. 92) mit Megerlea incerta (Fig. 93). Das Ergebnis dieser Vergleiche ist also folgendes. Nur wenn man den Armen der Brachiopoden im Gegensatz zu allen sonstigen Erfahrungen bei Mollusken die Fähigkeit gänzlich abspricht, sich im Laufe der Zeit ein wenig zu verändern, im besonderen Kalkgerüste von verschiedener Länge, Form und Ausdehnung hervorzubringen, wird man die oben geschilderten paläozoischen, mesozoischen und känozoischen Steinmann, Abstammungslehre. 11


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