Archive image from page 88 of Der gegenwrtige Standpunkt der Mycologie. Der gegenwrtige Standpunkt der Mycologie mit Rcksicht auf die Lehre von den Infections-Krankheiten dergegenwrtigest00eida Year: 1872 75 dermis des erkrankten PHanzontlieils gesprengt wird und die reifen Sporen als schwarzes Pulver in massigen Anhäufungen frei an die Obertiäche hervortreten. Bisweilen ist die befal- lene Aehre fast vollständig in dieses Brandpulver aufgolöst. Wäiirend nun bei den vorher beschriebenen Ustilagineen-Gat- tungen Tilletia und Ustilago die Sporen bei ihrer Reife aus- einanderrücken und sich schl
Archive image from page 88 of Der gegenwrtige Standpunkt der Mycologie. Der gegenwrtige Standpunkt der Mycologie mit Rcksicht auf die Lehre von den Infections-Krankheiten dergegenwrtigest00eida Year: 1872 75 dermis des erkrankten PHanzontlieils gesprengt wird und die reifen Sporen als schwarzes Pulver in massigen Anhäufungen frei an die Obertiäche hervortreten. Bisweilen ist die befal- lene Aehre fast vollständig in dieses Brandpulver aufgolöst. Wäiirend nun bei den vorher beschriebenen Ustilagineen-Gat- tungen Tilletia und Ustilago die Sporen bei ihrer Reife aus- einanderrücken und sich schliesslich völlig gegenseitig isoliren, bleiben sie bei Urocystis in dichten Gruppen als Sporenballen vereinigt. Man ist im Stande, auf einer Nährpflanze gleich- zeitig alle die verschiedenen Entwicklungszustände des Pilzes zu verfolgen. Zunächst er- kennt man bei der näheren mikros- kopischen Unter- suchung, dass obige weisseStrei- fen aus dicht ver- wirrten und ver- ästelten sporen- bildenden Fäden bestehen, welche zahlreiche blasen- artige Ausweitun- B. gen getrieben ha- Fig. 21. Urocystis occulfa. A. Sjiorcnbilclendc Fäden reife Sporen keimend (nach Kühn). ben, Fig. 21, A. Letztere grenzen sich ab und es erfolgen in ihrem Innern noch zwei bis drei Theilungen. Die dadurch entstandenen Zellon füllen sich mit dichtem Protoplasma, erhalten rund- liche oder unregelmässig eckige Gestalt und umgeben sich mit einem dichtMi, dunkelbraunen Episporium. Die so ent- standenen Sporen bleiben fest mit einander im Zusammen- hang; eine jede von ihnen ist keimfähig. Später sind sie noch von mehreren, weit kleineren, halbkugligen, anfangs farblosen Zellen umgeben, welche fest an der breiteren Seite mit ihnen verwachsen sind, Fig. '21, B. Diese letzteren Zel- len sind nicht im Stande, zu keimen, ihre Membran wird später schwach hellbraun gefärbt, sie sind durchscheinend und besitzen einen klaren, farblosen Inhalt. Die Ansichten über
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