. Die Gartenwelt . Ansicht eines Grabgartens (Abteilungsplan). Nach einem Entwürfe von Gartenbauinspektor Hupe, Steglitz eine Grundlage abgibt, auf der sich, frei von allem Schein, eine wahre Friedhofskunst entwickeln kann. Ein Friedhof darf nicht zu einer Stätte geschäftlicher Ausbeutung werden, wie es leider bei den meisten noch immer der Fall ist, er darf auch nicht zu Vererdigungsplätzen herabgewürdigt werden, die man, um den trostlosen Anblick zu mildern, in ein Grab- steinfeld, einen Hecken- oder Blumengarten verwandelt. — Nein, die äußere Form allein kann keine Lösung bringen. Der Fried


. Die Gartenwelt . Ansicht eines Grabgartens (Abteilungsplan). Nach einem Entwürfe von Gartenbauinspektor Hupe, Steglitz eine Grundlage abgibt, auf der sich, frei von allem Schein, eine wahre Friedhofskunst entwickeln kann. Ein Friedhof darf nicht zu einer Stätte geschäftlicher Ausbeutung werden, wie es leider bei den meisten noch immer der Fall ist, er darf auch nicht zu Vererdigungsplätzen herabgewürdigt werden, die man, um den trostlosen Anblick zu mildern, in ein Grab- steinfeld, einen Hecken- oder Blumengarten verwandelt. — Nein, die äußere Form allein kann keine Lösung bringen. Der Friedhof als Ruhestätte unserer Toten ist eine geweihte Stätte, er ist der Ort, an dem wir den größten Seelen- schmerz erlitten. Darum muß auch der Gedanke, daß nur Einfachheit, zielbewußte Einfachheit und Ruhe in den Aus- drucksformen den wahren Friedhofscharakter hervorzubringen vermögen, immer wieder betont werden, bis er Gemeingut aller Kreise geworden ist. Wollen wir das erreichen, was uns bei den alten Friedhöfen so ergreift und zur Andacht stimmt, so müssen wir zu dieser Einfach- heit wieder zurück! Mit der zunehmenden Zahl der Bevölkerung und Beerdigungen haben naturgemäß auch die Friedhöfe in ihrer Ausdehnung gleichen Schritt halten müssen und Formen angenommen, wie sie uns charakteristisch in den Zentral- friedhöfen entgegentreten. Daß bei einer derartigen Massenhäufung von Gräbern das Gesamtbild kein günstiges werden konnte, lag in der Natur der Sache. Man suchte diesem Uebelstande dadurch zu begegnen, daß man entlang den Wegen Grabstellen jener Erwerber an- ordnete, die Wert auf eine bestimmte Größe, Liegefrist und Ausschmückung legten und sie zu diesem Zweck käuflich erwerben mußten. Ein grüner Pflanzengürtel gab diesen Kauf- oder Wahlgräbern den not- wendigen Rahmen, zugleich aber entzog er auch dem Friedhofsbesucher den Anblick der übrigen Gräber, die, vielfach verschandelt durch die Dutzenderzeugnisse einer geschäftstüchtig


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