. Elektrobiologie, die Lehre von den elektrischen Vorgängen im Organismus auf moderner Grundlage dargestellt. Electrophysiology. — 107 — negativen Schwankung weit unter die Abszissenlinie des Stromes herabsinken kann. Dies ist auch im wesentlichen daraus zu er- klären, daß der wahre Wert der Kraft des Nervenstromes sehr viel höher ist als wenige Minuten nach Anlegung des Querschnittes, weil dieselbe durch innere Polarisation sehr schnell absinkt. Dazu gesellt sich aber roch der von Engelmann entdeckte Vorgang (s. oben S. 16), daß die Nervenfaser zunächst vom Quer- schnitt aus nur bis an den nä


. Elektrobiologie, die Lehre von den elektrischen Vorgängen im Organismus auf moderner Grundlage dargestellt. Electrophysiology. — 107 — negativen Schwankung weit unter die Abszissenlinie des Stromes herabsinken kann. Dies ist auch im wesentlichen daraus zu er- klären, daß der wahre Wert der Kraft des Nervenstromes sehr viel höher ist als wenige Minuten nach Anlegung des Querschnittes, weil dieselbe durch innere Polarisation sehr schnell absinkt. Dazu gesellt sich aber roch der von Engelmann entdeckte Vorgang (s. oben S. 16), daß die Nervenfaser zunächst vom Quer- schnitt aus nur bis an den nächsten Ran vier sehen Schnürring abstirbt, und daß damit die manifeste Kraft des Stromes allmählich in eine latente übergeht. Dies erklärt sich nun nach den oben erwähnten Tbermoversuchen am Nerven sehr gut aus der An- nahme, daß die Ran vi er sehen Segmente der Nervenfasern von Quermembranen begrenzt sind, welche ebenso elektromotorisch wirken wie die Längsmembran. Der Längsquerschnittstrom muß also von Beginn an viel schwächer erscheinen als die monophasische Schwankung. Schließlich muß sogar, wenn das Potential der Quermembran zur Wirkung kommt, sich an die erste negative Phase der Schwankung eine zweite positive anschließen. Diese müßte am deutlichsten an einem noch gut erregbaren Nerven mit latenter Kraft auftreten, was bis jetzt experimentell noch nicht geprüft v/orden ist\). ') Von E. Hering ist eine langsam eintretende positive Schwan- kung des Nervenstromes nach tetanischer Eeizung beobachtet wor- den, und von ihm als Zeichen einer nach der Eeizung einsetzender Assimilierung gedeutet worden. Nach Einzeh-eizungen konnte sie am Nerv, ischiad. nicht festgestellt werden. Dagegen hat Garten dieselbe an dem langsamer reagierenden Nerv, olfact. nach Einzelreizen gesehen. Auch an diesem Nerven findet man nach Anlegung des Querschnittes ein kontinuierliches Sinken des Stromes und Wiedersteigen desselben durch einen neuen Querschnitt vor. Es könnte a


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