. Die Verwendung des Bambus in Japan und Katalog der Spörry'schen Bambus-Sammlung. 10. Laternen. Kat. Nr. 609-627. Laternen werden aus dünnen runden Bambusrippen mit gefirnisstem (regendichtem) Papierüberzug gemacht. Die grau-grünen Kerzen aus Pflanzen- wachs mit Papierdocht sind nach unten leicht konisch. Taka-hari-chochin, die grösste Laternenart, wurde bei Festlichkeiten, Prozessionen, Begräb- nissen, auch auf dem Kriegspfade an hohen Bambusstangen vorangetragen (Fig. 30). Bei nächtlichem Feuerausbruch muss sie im betreffen- den Quartier angezündet vor das Haus gestellt werden als Strassenb


. Die Verwendung des Bambus in Japan und Katalog der Spörry'schen Bambus-Sammlung. 10. Laternen. Kat. Nr. 609-627. Laternen werden aus dünnen runden Bambusrippen mit gefirnisstem (regendichtem) Papierüberzug gemacht. Die grau-grünen Kerzen aus Pflanzen- wachs mit Papierdocht sind nach unten leicht konisch. Taka-hari-chochin, die grösste Laternenart, wurde bei Festlichkeiten, Prozessionen, Begräb- nissen, auch auf dem Kriegspfade an hohen Bambusstangen vorangetragen (Fig. 30). Bei nächtlichem Feuerausbruch muss sie im betreffen- den Quartier angezündet vor das Haus gestellt werden als Strassenbeleuchtung. Gewöhnlich ist das Wappen oder der Name des Eigentümers darauf gemalt. — Yumi-hari-chochin, kleine, runde oder ovale Begleitlaternen, können auf den Boden gestellt, in den Gürtel gesteckt oder an die Wand ge- hängt werden; der Name kommt von dem bogen- artig geschweiften Stab „yumi" her, an welchem sie getragen werden (Fig. 31). Viele Leute pflegen jetzt noch mit der Laterne auszugehen, trotz der eingeführten öffentlichen Strassenbeleuchtung. Den Laternenträger machen „chochin-mochi- wo-suru", heisst im Volksmund: gegen jemand servil, liebedienerisch sein. Bei Brandausbruch in der Nacht rennt jeder mit emporgehaltener „hoso-chochin" (Nr. 625) (lang, schmal „hoso") umher, welche darum auch den Namen Feuerlaterne „kwaji-chochin" führt. Die Hand-Droschkenzieher Jin-riki-sha" haben diese Laternenform als die für ihren Beruf be- quemste adoptiert. Kiuto-chochin sind farbige, meist rote runde Laternen, welche bei hunderten an einer Reihe als Dekoration bei nächtlichen Festen dienen. Wenn ein Krämer sich neu etabliert, so spannt er von seinem Laden strahlenförmig auslaufende Laternenreihen über die Strasse, um die Auf- merksamkeit des Publikums auf sich zu lenken. Hana-chochin, Blumenlaternen, sind (unge- firnisst) rund, oval, auch zylindrisch in Form, und mit Blumen, Vögeln, Landschaften u. s. w. Fi


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