Von deutscher Kunst : gesammelte Aufsätze und nachgelassene Schriften . hatoder nicht. Unser Portal,wie es jetzt ist, bestehtaus zwei ganz verschie-denen Teilen überein-ander, und es muß auffallen, daß .es bisher alsein einheitliches Werk ausdem 14. Jahrhundert an-gesehen worden ist. Diegenannten Teile entstam-men nämlich dem 13. und16. Jahrhundert. Die mit-geteilte Abb. 119 läßt dieTrennungslinie untere Teil gehörteinem Portal an, dasin allem wesentlichenden Münsterportalen ent-spricht. Doch ist esetwas älter, und es legtsich ihm eine Vorhallevor, die das Studium desschönen Kreuz
Von deutscher Kunst : gesammelte Aufsätze und nachgelassene Schriften . hatoder nicht. Unser Portal,wie es jetzt ist, bestehtaus zwei ganz verschie-denen Teilen überein-ander, und es muß auffallen, daß .es bisher alsein einheitliches Werk ausdem 14. Jahrhundert an-gesehen worden ist. Diegenannten Teile entstam-men nämlich dem 13. und16. Jahrhundert. Die mit-geteilte Abb. 119 läßt dieTrennungslinie untere Teil gehörteinem Portal an, dasin allem wesentlichenden Münsterportalen ent-spricht. Doch ist esetwas älter, und es legtsich ihm eine Vorhallevor, die das Studium desschönen Kreuzportals derKathedrale von Chälonssur Marne verrät, wiedenn überhaupt die frühgotische Architektur in Straßburg mehrfach auf Vorbilder inder Champagne zurückgeht. Dem alten Portalteile gehört noch das Tympanonan, dessen Figurenschmuck wie das Pigürliche an Gewänden und Vorhalle in derRevolution (1794) zerstört worden ist. Das Portal ist zweiteilig, das schräge Ge-wände beiderseits ist in vier Nischen aufgelöst. In ihnen standen über figurierten. Abb. 120. Erwinsportal, jetziger Zustand. 422 Konsolen lebensgroße Figuren. Auch die Parallelwände der Vorhalle hatten je vierNischen mit Figuren, gleichfalls über Konsolen. Am Aeußeren standen in gleicherHöhe noch sechs Figuren, eine war sitzend unter dem Tympanon vor dem Mittel-pfeiler angeordnet. In der Vorhalle und an den Gewänden sind die Nischen durchvortretende, bis zum Boden herunterlaufende Stäbe geschieden. Das Detailstimmt mit dem am Münster überein, nur ist es bei unserem Bau kräftigergehalten, und die Basen der Rundstäbe laufen hier auf einer wagerechten Bank,am Münster auf einer Schräge auf, was deutlich für das höhere Alter des Peters-portals spricht. Die Gesimsstreifen, die die einzelnen Platten des Tympanonstrennen, finden sich mit frühgotischem Laub geschmückt, wobei noch das alter-tümliche Hörnerornament auftritt. Vor der Front der Vorhalle stehen dieselbenDreieckspfeiler wie
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