Die Neurologie des Auges Ein Handbuch für Nerven- und Augenärzte . uchung des Nervensystems ergab keinerlei Anhaltspunkte für eine Er-krankung desselben. Mit dem Perimeter liess sich beiderseits eine konzentrische Einschränkung des Ge-sichtsfeldes, links etwas mehr als rechts, feststellen, ausserdem ein ziemlich central ge-legenes bitemporal hemianopisches Skotom. Es war demnach der gekreuzte Faserbestand-teil des papillomakulären Faserbündels von beiden Nerven her alteriert. Von der enorm verbreiterten, sehr hohen und mit Hämorrhagien besetzten Papillezog ein dreieckiges, aus gelblich-weiss d


Die Neurologie des Auges Ein Handbuch für Nerven- und Augenärzte . uchung des Nervensystems ergab keinerlei Anhaltspunkte für eine Er-krankung desselben. Mit dem Perimeter liess sich beiderseits eine konzentrische Einschränkung des Ge-sichtsfeldes, links etwas mehr als rechts, feststellen, ausserdem ein ziemlich central ge-legenes bitemporal hemianopisches Skotom. Es war demnach der gekreuzte Faserbestand-teil des papillomakulären Faserbündels von beiden Nerven her alteriert. Von der enorm verbreiterten, sehr hohen und mit Hämorrhagien besetzten Papillezog ein dreieckiges, aus gelblich-weiss degenerierten Zügen bestehendes Feld bis zurMacula, links stärker als rechts ausgeprägt. Aus diesem Augenbefunde wurden nun folgende Schlüsse gezogen: Die Stau-ungspapille konnte entweder zurückgeführt werden auf ein raumbeschränkendesMoment im Schädelinnern (eventuell einen Tumor), oder, falls Lues ange-nommen werden durfte, auf eine doppelseitige periphere, vielleicht von derSchädelbasis fortgeleitete Neuritis des Sehnerven, ausgehend vom Chiasma,. vielleicht eine gummöse Meningitis. Die Herabsetzung der centralen Seh-schärfe war wohl auf die hochgradige Stauungspapille zurückzuführen. Da-neben zeigte aber der Gesichtsfeldbefund (vgl. Fig. 140) ein auf die makulärePartie der temporalen Gesichtsfeldhälften je eines Auges beschränktes, bald mitdem Fixierpunkte abschliessendes, centrales bitemporales hemianopisches Skotom,welches mit Sicherheit auf eine Erkrankung des Chiasmas hinwies und zwaran einer Stelle, an welcher die beiden, aus sich kreuzenden Fasern bestehendenBestandteile des papillo-makulären Faserbündels, isoliert affiziert werdenkonnten. Diese Stelle liegt aber in der hinteren oberen Partie des Chiasmas,unmittelbar unter dem Boden des Rezessus vom III. Ventrikel. Da nun bekanntermassen temporale Hemianopsie resp. Erkrankung desChiasmas sehr häufig bei cerebraler Lues gefunden wird, so lag nahe, dieseGesichtsfelderscheinungen, die beiderseiti


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