. Die Gartenwelt. Gardening. VI, 12 Die Gartenwelt. 139 Landschaftsgärtnerei. Das Wasser in der Landschaft. Von Willy Lange, Dietharz bei Gotha. 6. Flufs und See. (Hierzu drei Abbildungen.) „Ihn hält kein Schattenthal, keine Blume, Die ihm seine Knie umschlingen, ihm mit Liebesaugen schmeicheln; Nach der Ebene dringt sein Lauf, ; Im flachen Bette schleicht er das Wiesenthal hin Und im glatten See weiden ihr Antlitz alle Gestirne. Bäche schmiegen sich gesellig an. Nun tritt er In die Ebene silberprangend, und die Ebene prangt mit ihm. Und die Flüsse von der Ebene und die


. Die Gartenwelt. Gardening. VI, 12 Die Gartenwelt. 139 Landschaftsgärtnerei. Das Wasser in der Landschaft. Von Willy Lange, Dietharz bei Gotha. 6. Flufs und See. (Hierzu drei Abbildungen.) „Ihn hält kein Schattenthal, keine Blume, Die ihm seine Knie umschlingen, ihm mit Liebesaugen schmeicheln; Nach der Ebene dringt sein Lauf, ; Im flachen Bette schleicht er das Wiesenthal hin Und im glatten See weiden ihr Antlitz alle Gestirne. Bäche schmiegen sich gesellig an. Nun tritt er In die Ebene silberprangend, und die Ebene prangt mit ihm. Und die Flüsse von der Ebene und die Bäche von den Bergen Jauchzen ihm und rufen: Bruder! Bruder, nimm' die Brüder mit, Mit zu deinem alten Vater, Zu dem ewigen Ozean. Vom Fels zum Meer hinab und vom Meer mit der Wolke zum Fels empor, ewig wechselnd! Auch wir haben das Wasser auf unserer Wanderung im Bilde begleitet von der Quelle über Wald- und Wiesenlandschaften, durch Felsen- schluchten und Abgründe hinab zur Ebene, wo es, den raschen Lauf hemmend, uns heute Flufsufer, Teich- und Inselbildung zeigt. Statt zu beschreiben, haben wir Goethe sprechen lassen, in seinen symbolischen und doch unüber- trefflich naturwahr schildernden Gedichten: „Gesang der Geister über dem Wasser" und „Mohamed's Gesang". So fanden wir Mufse, sowohl über allgemein gärtnerische Kunstanschauungen zu sprechen, gleichsam am Ufer des Wassers ruhend, als auch andere Naturerscheinungen des Wassers, die sich im photo- graphischen Bilde nicht wieder- geben lassen, wenigstens mit kur- zen Worten zu skizzieren. Eine genaue Besprechung der einzel- nen Wasserformen konnten wir um so mehr unterlassen, als in der „Gartenwelt" schon öfter diese oder jene in Wort und Bild ge- schildert ist. Nur Einiges sei in zwangloser Nachlese noch be- merkt: Während wir sonst in den Naturerscheinungen einen grund- legenden Unterschied machten zwischen Gebirge und Ebene, haben wir solchen in den Wasser- formen nicht gefunden. Alle


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