. Die Gartenwelt . Partie aus dem V^iktoria-Parke zu^Berlin (Blick c—d) Vom Verfasser für die „Gartcnwelt" photographisch aufgenommea. einer öffentlichen Anlage, wie es eben der Viktoria-Park ist, und einem privaten Garten. In ersterer, bei deren Schaffung auf die Allgemeinheit Rücksicht zu nehmen ist, wird der Künstler sich weit anders geben können, denn er soll durch sein Werk in diesem Falle zu allen Menschen reden, während der Garten des Privatmannes nur den Lebens- gewohnheiten eines bestimmten kleinen Kreises entspricht. Und Herr Direktor Mächtig hat es, wie wenige vor ihm, verstand


. Die Gartenwelt . Partie aus dem V^iktoria-Parke zu^Berlin (Blick c—d) Vom Verfasser für die „Gartcnwelt" photographisch aufgenommea. einer öffentlichen Anlage, wie es eben der Viktoria-Park ist, und einem privaten Garten. In ersterer, bei deren Schaffung auf die Allgemeinheit Rücksicht zu nehmen ist, wird der Künstler sich weit anders geben können, denn er soll durch sein Werk in diesem Falle zu allen Menschen reden, während der Garten des Privatmannes nur den Lebens- gewohnheiten eines bestimmten kleinen Kreises entspricht. Und Herr Direktor Mächtig hat es, wie wenige vor ihm, verstanden, mit seiner genialen Schöpfung einen Volksgarten in des Wortes ganzer Bedeutung zu schaffen. Dem Süd- westen der Reichshauptstadt fehlte vordem ein solcher Gar- ten, für welchen der im Westen, im sogen. Geheimratsviertel, liegende, jetzt wohl dem Untergange geweihte botanische Garten keinen Ersatz bieten konnte, zumal er nur an einem Sonn- tag im Monat geöffnet ist und zeitig am Abend die Pforten schliefst. Der Kreuzberg, ein öder Sand- hügel, diente vordem nur den Berliner ,Jöhren"als Tummel- platz, jetzt, nachdem ihn die Schöpfung Mächtigs in ein landschaft- liches Para- dies verwan- delt, bildet er den bevorzug- testen Lieblingsauf- enthalt der Bürger eines dichtbewohnten Stadtteiles. An schönen Sonntagen bevöl- kern Tausende lebenslustiger und erholungsbedürftiger Menschen den Park, um bis zur Plattform des Denkmals empor- zusteigen, von welcher aus man einen herrlichen Über- blick über das unendliche Häusermeer der Millionenstadt geniefst. Es kann heute nicht meine Absicht sein, über „moderne Gartenkunst" zu schreiben. Ich will nur bei Gelegenheit des gegebenen Themas einige Fragen kurz streifen, die über dasselbe hinausspielen. Fürs erste aber wieder zurück zum Thema. Die Unkosten, die die Anlage des Viktoria-Parkes er- forderte, waren natürlich sehr hoch. Drei Millionen Mark waren allein für den Grunderwerb erforderlich, wo


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