. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 38 J. J. des Amor-Kind (Marmorstatue in der Ermitage zu St. Petersbiu'g: Abh. 59) kehrt nach- her öfters wieder, in der Kleinplastik aus Bronze und Biscuit (vgl. z. B. Les Arts Nr. 29, Abb. S. 29). wie auch auf Gemälden und Stichen, wo die Statue Falconets sozusagen das Kultbild des Liebesdienstes wird. Beispiele: „Les hazards heureux de Tescarpolette" von Fragonard in der Sammlung Wal- lace (Baldky, Abb. S. 08), in den sittenbildlichen Kom- positionen von Moreau le Jeune (z. B. „La dormeuse". Illustration zu Delabordes „Cho
. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 38 J. J. des Amor-Kind (Marmorstatue in der Ermitage zu St. Petersbiu'g: Abh. 59) kehrt nach- her öfters wieder, in der Kleinplastik aus Bronze und Biscuit (vgl. z. B. Les Arts Nr. 29, Abb. S. 29). wie auch auf Gemälden und Stichen, wo die Statue Falconets sozusagen das Kultbild des Liebesdienstes wird. Beispiele: „Les hazards heureux de Tescarpolette" von Fragonard in der Sammlung Wal- lace (Baldky, Abb. S. 08), in den sittenbildlichen Kom- positionen von Moreau le Jeune (z. B. „La dormeuse". Illustration zu Delabordes „Choix de chansons" v. J. 1773, und „Oui ou non"; Taf. im „Museum" und im „Kup- ferstich-Kabinet", Verl. v. Fischer & Franke in Berlin) und auf dem Gemälde des schwedischen Malers Roslin (1718—1793) im Louvre, wo ein junges Mädchen diese Statue bekränzt (Abb. 60; nach einer Phot. von A. C. Champagne). So überraschend stark aber auch der Typus Falconets die Amor-Idee der Folgezeit beeinflusste, so war er ja doch nicht alleinherrschend. Fragonard stellte z. B. den kleinen Kupido vor einen Eosenbusch stehend dar (Samml. Rochefort; Les Arts Nr. 48, Abb. S. 7 ') und der Amerikaner Copley lässt ihn über Venus und Mars fliegen (beim Herrn Chapman, Bridgewater, Mass.; Burlington Magazine Nr. 31, Taf. z. S. 68 = Abb. 61), beide aber unter Beibehal- tung der fraglichen Geste, welche hier fast einen Anstrich von Triumph erhält. Im letztgenannten Bilde verhöhnt der Schalk zugleich mit dem Horngestus den betrogenen Gatten, Vulcan, indem er sein lachendes Gesicht gegen den Beschauer wendet. Wie sich die Zeit die Liebe dachte, das stellt jedoch Falconets Amor am besten, ich möchte sagen unübertrefflich dar. Die vorsichtige Zurückgezogenheit der ganzen Haltung deutet darauf hin, dass er sich im Gebüsch versteckt hat, der schelmisch lauernde Blick spricht von Kabale, der lächelnde Mund von süssem Spass und die Gebärde selbst von listigem Sinnen
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