. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Abb. 178. darin, dass es nördlich der Alpen an dem fehlte, was in Italien reichlich vorhanden war, d. h. an dem Sinn für die durch das Gleichgewicht bedingte Körperhaltung und an der Anregung seitens der Antike. Und dass das Motiv seit dem Anfang des XVI. Jahrh. häufiger aufzutreten begann, hängt wie- derum unzweifelhaft von dem jetzt überhandnehmenden italienischen Einflüsse ab. Was aber die Kunstgeschichte des aufgestützten Fusses dies- seits der Alpen und nach dem Cinquecento selbst in Italien uns darzubieten hat, ist, so weit ich habe finden


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Abb. 178. darin, dass es nördlich der Alpen an dem fehlte, was in Italien reichlich vorhanden war, d. h. an dem Sinn für die durch das Gleichgewicht bedingte Körperhaltung und an der Anregung seitens der Antike. Und dass das Motiv seit dem Anfang des XVI. Jahrh. häufiger aufzutreten begann, hängt wie- derum unzweifelhaft von dem jetzt überhandnehmenden italienischen Einflüsse ab. Was aber die Kunstgeschichte des aufgestützten Fusses dies- seits der Alpen und nach dem Cinquecento selbst in Italien uns darzubieten hat, ist, so weit ich habe finden können, von verhält- nismässig geringem Interesse und kann deswegen mit einigen histo- rischen Andeutungen und einzelnen Bemerkungen als Beitrag zur allgemeinen Charakteristik des Motivs abgefertigt werden. In der mitteleuropäischen Kunst des XVI. Jahrh. und in der Folgezeit beiderseits der Alpen beschränkt sich nämlich die noch (bezw. nunmehr) nicht seltene Benützung desselben vornehm- lich auf die Wiederholung der italienischen Kenaissancetypen, deren Verbreitung und Fortleben wir ja in einzelnen Fällen schon wahr- genommen haben. Ein Beispiel dieser Art verdient vielleicht noch einmal eine eingehendere Besprechung. Wir haben ja schon oben (S. 88) bemerkt, wie die Renaissance gleich bei ihrem ersten Auf- treten in Mitteleuropa ein lebhaftes (und gewiss nicht ausschliess- lich künstlerisches) Interesse für die unter verscliiedenen Vorwän- den vorgeführten, weiblichen Nuditäten weckte, welche die „weib- liche" Stellung mit sich brachten. Noch deutlicher wird aber der italienische Einfluss da, wo sich das Aufstützen des Fusses u)it der Einziehung des Kniees verbindet. Solchen Beispielen (mit Be- nützung des Donatello-Motivs), wie der nackten Frau neben einem Tintenfass, Bronze von Peter Vischer d. J. bei H. Fortnum in Stanmore [Abb. 178; nach Kü, S. 60) und den schon genannten: Eva auf dem Holzschnitt Sebald Behams (Hirth: Uer schöne Me


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