. Die Gartenwelt. Gardening. JNeues Tomatenhaus der kgl. Gärtnerlehranstalt in Dahlem (Innenansicht) wir suchen einen Weg. — Alle'Sorge, jeder Zweifel schwindet sofort, sobald unser Blick einen Weg entdeckt. Nun haben wir die freudige Gewißheit, hier sind schon andere Menschen gegangen und wo die gewandelt sind, können auch wir gehen. Der Weg erweckt in uns das Gefühl der sorglosen Sicher- heit, er nimmt uns das beklemmende Gefühl der Ungewißheit, und froh beglückt setzen wir unsere Wanderung fort. Einen solchen Weg erschließt uns die Landschaft; er winkt uns durch seine hier und dort auftauch


. Die Gartenwelt. Gardening. JNeues Tomatenhaus der kgl. Gärtnerlehranstalt in Dahlem (Innenansicht) wir suchen einen Weg. — Alle'Sorge, jeder Zweifel schwindet sofort, sobald unser Blick einen Weg entdeckt. Nun haben wir die freudige Gewißheit, hier sind schon andere Menschen gegangen und wo die gewandelt sind, können auch wir gehen. Der Weg erweckt in uns das Gefühl der sorglosen Sicher- heit, er nimmt uns das beklemmende Gefühl der Ungewißheit, und froh beglückt setzen wir unsere Wanderung fort. Einen solchen Weg erschließt uns die Landschaft; er winkt uns durch seine hier und dort auftauchenden Linien aus der Ferne freundlich zu und steigert die Lust zum Wandern und somit unser Schönheits- empfinden in hohem Maße. Aus diesem Grunde sehen wir auf den Bildern berühmter Meister, in wie wirkungsvoller Weise sie ihre Land- schaften und Fernsichten durch Weglinien unterbrochen und verschönt haben. Um den Wert des Weges am besten zu ermessen, brauchen wir uns nur in die Lage eines Verirrten, eines vom Wege abgekommenen zu versetzen. Es ist schon an und für sich sehr unangenehm, den richtigen Weg nicht zu kennen ; ver- irrt man sich nun aber ganz und gar, hat weder Weg noch Steg, so ist die Lage eine sehr bedenkliche. Es tritt bei Menschen, die sich in der Natur nicht zu helfen wissen, bald Kopflosigkeit und Verzweiflung ein, und in diesem Zustande vollständigen Verlassenseins machen sie sich die schrecklichsten Vorstellungen, als wie: Nachts im Walde bleiben, in Sumpf und Moor versinken, von wilden Tieren usw. Von diesen Phantasien gejagt, laufen sie in irgendeiner Rich- tung planlos darauf los, um sich mög- lichst bald wieder zurecht zu finden. oder einen Merischen zu treffen, der ihnen den rechten Weg zeigt. In vollem Gegensatz hierzu stehen die Empfindungen bei endlichem Wieder- auffinden des Weges. Frohen Herzens wissen wir dem Schicksal Dank, das uns noch rechtzeitig einen Weg finden ließ, der uns wieder zurück zur Kultur, zu den Menschen bracht


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