. Allgemeine Zoologie und Abstammungslehre. Evolution; Zoology. Kernplasmarelation. 47 plasmatischen Chromatins entstand. Bei jenen Jugendformen kehrt der Kern nach der biogenetischen Regel wieder in diesen Zustand zurück. Aus der Tatsache, daß der Kern nicht nur bei der Teilung der Zelle, sondern auch bei deren vegetativen Funktionen eine hervor- ragende Rolle spielt, hat man die Theorie des KeriHlualismus ab- geleitet: Jeder Kern soll aus zwei verschiedenen Portionen bestehen, dem als Träger der Erbfaktoren dienenden Idi ochromatin und dem die übrigen Zelltätigkeiten beherrschenden Somatochr


. Allgemeine Zoologie und Abstammungslehre. Evolution; Zoology. Kernplasmarelation. 47 plasmatischen Chromatins entstand. Bei jenen Jugendformen kehrt der Kern nach der biogenetischen Regel wieder in diesen Zustand zurück. Aus der Tatsache, daß der Kern nicht nur bei der Teilung der Zelle, sondern auch bei deren vegetativen Funktionen eine hervor- ragende Rolle spielt, hat man die Theorie des KeriHlualismus ab- geleitet: Jeder Kern soll aus zwei verschiedenen Portionen bestehen, dem als Träger der Erbfaktoren dienenden Idi ochromatin und dem die übrigen Zelltätigkeiten beherrschenden Somatochromatin. Diese Auffassung muß als zu extrem zurzeit abgelehnt werden. Wohl sehen wir bei den Infusorien eine solche Trennung in den vegetativen Haupt- kern und den bei der Konjugation in Tätigkeit tretenden sexuellen Nebenkern {12nk) dauernd durchgeführt, aber dieser Zustand kann als eine besondere Anpassung bei diesen höchstdifferenzierten Formen an- gesehen werden. Eine ähnliche spezielle Ausbildung besitzen die Trypanosomen in dem als lokomo- torisches Kraftzentrum für den un- dulierenden Saum gedeuteten Ble- pharoplast (37). Es können also in hochentwickelten Zellen Sonder- kerne für besondere Tätigkeiten auftreten. Aber daraus darf nicht geschlossen werden, daß in jedem Kern die verschiedenen Funktionen an verschieden morphologisch nach- weisbare Teile des Kernes gebunden sind, daß eine Region Träger der Vererbung ist, eine andere die Assimilation der Zelle, wieder eine andere die Dissimilation, wieder eine andere die Reizbarkeit ver- ursacht und beherrscht. Eine solche Vorstellung ist denkbar, aber zur- zeit nicht erwiesen. Es spricht viel- mehr dafür, daß dieselben Kernteile, z. B. ein Chromosom, die ver- schiedensten Zellfunktionen veranlassen kann, aber auch umgekehrt vom Cytoplasma ernährt und beeinflußt wird, denn es besteht zwischen beiden ein inniges Wechselverhältnis. Dieses findet in nachweisbaren. Fig. 27. Schnitt durch eine Cyste von Protom


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