. Die Gartenwelt . Andromeda japonica. Der Pflanzenzüchter und die Wissenschaft. Die Kunst, Pflanzen zu ziehen, geht weit zurück. Schon die alten Aegypter haben Gartenbau be- trieben, aber näheres über Bau und Lebensbedingungen der Pflanze oder das, was man heute Pflanzenphysiologie nennt, ist erst viel später bekannt ge- worden. Noch gegen Ende des siebzehnten Jahrhunderts wußte man kaum, welche Bedeutung z. B. die Blätter haben, oder wie fördernd das Licht und die Wärme auf die Pflanzen wirken. Man züchtete lediglich seine Ge- wächse nach altem Gebrauch, und erst, als die Wissenschaft begann
. Die Gartenwelt . Andromeda japonica. Der Pflanzenzüchter und die Wissenschaft. Die Kunst, Pflanzen zu ziehen, geht weit zurück. Schon die alten Aegypter haben Gartenbau be- trieben, aber näheres über Bau und Lebensbedingungen der Pflanze oder das, was man heute Pflanzenphysiologie nennt, ist erst viel später bekannt ge- worden. Noch gegen Ende des siebzehnten Jahrhunderts wußte man kaum, welche Bedeutung z. B. die Blätter haben, oder wie fördernd das Licht und die Wärme auf die Pflanzen wirken. Man züchtete lediglich seine Ge- wächse nach altem Gebrauch, und erst, als die Wissenschaft begann, sich mit der Pflanzen- physiologie zu beschäftigen, be- kam man nähere Kenntnisse von den Lebensbedingungen der Pflanzenwelt. Die Praxis und die Wissenschaft gingen indessen ihre eigenen Wege, und es dauerte noch lange, bis die Züchter die Erfolge der Wissenschaft sich nutzbar machen konnten. Nachstehend einige interessante Beispiele dafür, wie die Wissen- schaft den Pflanzenzüchtern zu Hilfe gekommen ist, es soll aber auch nicht vergessen werden, daß die Wissenschaft viele Anregungen den Züchtern verdankt. So kannte man schon lange die boden- verbessernden Eigenschaften der Lupinen und Serradellen, sowie der meisten Kleearten, ohne zu wissen, worin sie bestanden, bis Professor Hellriegel nach umfang- reichen Versuchen im Jahre 1886 an den Wurzeln derselben Bak- terien entdeckte, welche die Eigen- schaft haben, den Stickstoff zu binden und somit für die Pflanzen Nährstoffe zu sammeln. Ueber einen anderen Fall be- richtete vor einiger Zelt die ameri- kanische Zeitschrift „National Geo- graphie Magazine", welcher inso- fern nicht ohne Interesse ist, als es sich um Kulturversuche mit der Heidelbeere, Vaccinium Myr- tillus L., handelt. Nach den dor- tigen Angaben wollte es trotz mehrjähriger Versuche nicht ge- lingen, die Heidelbeere zu einem befriedigenden Wachstum zu brin- gen, bis an den Wurzeln der- selben ein mikroskopischer Pilz entdeckt wurde, w
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