. Allgemeine Gynaecologie . Freytag in den „Bildern aus der deutschenVergangenheit interessante Auszüge übermittelt hat. Die Gefässversorgungder weiblichen Genitalien giebt Plater richtig wieder. Die FaloppischeTube bezeichnet er, obwohl er Faloppias Werke kennt und citirt, als „vasdeferens, und giebt an, dass sich eine grössere von Gefässen umringte Oeff-nung nach der Leibeshöhle in der Mitte des Verlaufs finde. Er hat alsoaugenscheinlich das Ligamentum infundibuli-pelvicum noch für einen Theilder Tube angesehen. Das Ligamentum teres bezeichnet er als „vas lumbri-cosum; seinen Verlauf durch d
. Allgemeine Gynaecologie . Freytag in den „Bildern aus der deutschenVergangenheit interessante Auszüge übermittelt hat. Die Gefässversorgungder weiblichen Genitalien giebt Plater richtig wieder. Die FaloppischeTube bezeichnet er, obwohl er Faloppias Werke kennt und citirt, als „vasdeferens, und giebt an, dass sich eine grössere von Gefässen umringte Oeff-nung nach der Leibeshöhle in der Mitte des Verlaufs finde. Er hat alsoaugenscheinlich das Ligamentum infundibuli-pelvicum noch für einen Theilder Tube angesehen. Das Ligamentum teres bezeichnet er als „vas lumbri-cosum; seinen Verlauf durch den Leistenkanal, seine Verbindung mit demCremaster und seine Endigung im Mons veneris beschreibt er richtig, im 1) Vergl. Kossmann, Zur Geschichte der Traubenmole, Arch. f. Gyn., Bd. 62, H. 1. 2) Const. Varolii, Anatom, sive de resolutione corporis humani, *Francof. 1591. 3) Pinaeus, Severin, de integritatis et corruptionis virginum notis, Paris. 1597,*Lugd. Batav. 1639. GESCHICHTE DER 4. 107. Weiblicher Torso mit eröffnetem Abdomen, den Urogenitalapparat demonstrirend, nach, einer Abbildung des Vesalius verbessert yon Felix Plater (De mulierum partibus generationi dicatis icones, flgura II), copirt aus Wolphs Gynaeciorum commentarius (1. c.) 1586, I. Gegensatz zu seinem Vorgänger Realdus Columbus, der das Ligament bisin die Clitoris verfolgen zu können glaubt. Irrthümlich ist bei Plater nochdie Annahme, dass es das Peritoneum durchbohre. Ganz natürlich führte die eingehende Betrachtung menschlicher Leichnameauch zur Beobachtung krankhaft veränderter Organe und so fällt mit demAnfschwunge der Anatomie auch die Entstehung eines neuen wissenschaftlichenSpecialfaches, der pathologischen Anatomie, zusammen, ilnfänglich wurdenbesonders auffällige abnorme Befunde noch in den systematisch-anatomischenWerken gelegentlich erwähnt; wie z. B. Realdus Columbus gelegentlich 108 ERSTER THETL. einen Fall von Aplasia uteri erwähnt. Allmählich bracht
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