Archive image from page 363 of Die Entfaltungsbewegungen der Pflanzen und. Die Entfaltungsbewegungen der Pflanzen und deren teleologische Deutung. Ergänzungsband zur 'Organographie der Pflanzen' dieentfaltungsbe00goeb Year: 1920. 352 Achler Abschnitt: Landen (Fig. 199, 11). Der Pollen wird nach innen entleert, liegt also in einer durch die verlängerte Antherenröhre gebildeten Kammer, die nach unten durch den Griffel abgeschlossen ist. Die Filamente sind ursprünglich gerade. Ihre Verlängerung beruht — wenigstens zum Teil — auf Turgordehnung. Sie können sich aber, da die Antherenröhre durch de


Archive image from page 363 of Die Entfaltungsbewegungen der Pflanzen und. Die Entfaltungsbewegungen der Pflanzen und deren teleologische Deutung. Ergänzungsband zur 'Organographie der Pflanzen' dieentfaltungsbe00goeb Year: 1920. 352 Achler Abschnitt: Landen (Fig. 199, 11). Der Pollen wird nach innen entleert, liegt also in einer durch die verlängerte Antherenröhre gebildeten Kammer, die nach unten durch den Griffel abgeschlossen ist. Die Filamente sind ursprünglich gerade. Ihre Verlängerung beruht — wenigstens zum Teil — auf Turgordehnung. Sie können sich aber, da die Antherenröhre durch den Griffel sozusagen festgehalten wird, zunächst nicht in gerader Richtung verlängern, und biegen deshalb nach außen aus. Reizbar sind sie aber auch so lange sie gerade sind. Wenn der Griffel wächst, können sich auch die Filamente geradestrecken. Die Blüten sind nektarreich und werden durch Insekten viel besucht. Eine Berührung der Filamente veranlaßt deren Verkürzung, die Staubblattröhre wird am Griffel herabgezogen und durch diesen ein Teil des Pollens aus der Spitze der Staubblattröhre herausgepreßt. Übrigens sind die Filamente nicht nur für Erschütterung, sondern auch für chemische und thermische Reize empfänglich1). Diese Einrichtung zur Pollenentleerung ist gewiß eine sehr schöne, zumal auch die Beschaffenheit der Filamente mit dazu beiträgt, daß ein in die Blüte ein- geführter Insektenrüssel oder eine Biegung der Blüte eine Reizung herbeiführt. Diese Filamente sind bekannt- lich mit Haaren ziemlich dicht besetzt (vgl. Fig. 199,1). Wenn wir diese auch nicht als „Sinnesorgane' be- trachten können, da die Reizempfindlichkeit an den glatten Stellen nicht geringer ist als an den Haaren, so vergrößern sie doch die Oberflächen der Filamente und damit die Wahrscheinlichkeit der Reizung erheblich. Aber es ist folgendes zu bemerken: 1. Zum Hinausschaffen des Pollens aus der Antheren- röhre ist — was meist übersehen wurde — der Reiz-


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