. Die Gartenwelt. Gardening. I»ii' Uarteiiwult. XVII], 1 Vorwinter des denkwürdigen Jahres 1911 auch in Italien auÃergewöhnlich warm gewesen. Die Sonne schien so warm vom tiefblauen Himmel, daà man hätte leicht auf den Gedanken kommen können, all die grünende und blühende Herrlichkeit wachse hier ohne viel Mühe und Zutun der Menschen auf, und nur wir, deren Dasein zwischen täglichen Gewächshaussorgen, undichten Heizkesseln und hohen Kohlen- rechnungen trübe dahinflieÃt, seien die allein Geplagten. Doch das stellt sich bei näherem Zusehen als irrig heraus. Auch der Südländer hat s


. Die Gartenwelt. Gardening. I»ii' Uarteiiwult. XVII], 1 Vorwinter des denkwürdigen Jahres 1911 auch in Italien auÃergewöhnlich warm gewesen. Die Sonne schien so warm vom tiefblauen Himmel, daà man hätte leicht auf den Gedanken kommen können, all die grünende und blühende Herrlichkeit wachse hier ohne viel Mühe und Zutun der Menschen auf, und nur wir, deren Dasein zwischen täglichen Gewächshaussorgen, undichten Heizkesseln und hohen Kohlen- rechnungen trübe dahinflieÃt, seien die allein Geplagten. Doch das stellt sich bei näherem Zusehen als irrig heraus. Auch der Südländer hat seine Last. Der ewige Frühling existiert nur in den Reisebüchern, und was das Ungeziefer allein hier zu leisten vermag, das zeigte jeder Schritt im Garten. Ein kleiner Rüsselkäfer, Oxyrhynchus ligustici, zer- friÃt, was ihm vor den Rüssel kommt; kein Blatt ist ihm zu hart, es wird am Rande zernagt und durch FraÃstellen ver- unstaltet. Der Schädling kommt nur nachts zum Vorschein. Mittel zu seiner Bekämpfung kennt man nach Mitteilung des Herrn Professor Penzig noch nicht. Unser Rundgang war beendet. Die Sonne des kurzen Januartages war tiefer gesunken und ich muÃte eilen, die hier wiedergegebenen Aufnahmen zu machen. Eine Blatt- pflanze mit glänzendgrünen, mächtigen Blättern und gelben Scheibenblüten hatte mich beim Hinaufsteigen besonders interessiert. Es war Senecio Ligularia (= cacaliaefolia) aus dem Himalaja (Abbildung untenstehend). Im Vorübergehen besuchten wir noch flüchtig den Garten des Palazzo Andrea Doria, der durch Schillers Dichtung âDie Verschwörung des Fiesco von Genua" bekannt geworden ist. Er ist leider vernachlässigt. AuÃer den Marmorkunstwerken, die so dicht beieinanderstehen, daà eines das andere be- einträchtigt, bietet er nichts besonderes. Am andern Mittag fuhr unser Lloyddampfer unter den Klängen der Schiffs- kapelle langsam zum Hafen hinaus. Genua versank in bl


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