. Die Gartenwelt . Heurnia primulina. Vom Verfasser für die âGartenwelt" photographisch aufgenommen. Deutsche Pflanzennamen. Von Gartentechniker K. Krone, Hannover. Oeit seinen ersten Anfängen hat der Gartenbau un- ausgesetzt fremde Gewächse eingeführt und akklimatisiert, von denen viele mit der Zeit ökonomische Bedeutung erlangt, andere unser heimisches Landschaftsbild nicht unwesentlich verändert haben; die meisten aber sind im Garten verblieben, beherrschen ihn dafür aber gänzlich und dulden nur wenige Vertreter der heimischen Flora unter sich. Durch ihre grofse Verbreitung und


. Die Gartenwelt . Heurnia primulina. Vom Verfasser für die âGartenwelt" photographisch aufgenommen. Deutsche Pflanzennamen. Von Gartentechniker K. Krone, Hannover. Oeit seinen ersten Anfängen hat der Gartenbau un- ausgesetzt fremde Gewächse eingeführt und akklimatisiert, von denen viele mit der Zeit ökonomische Bedeutung erlangt, andere unser heimisches Landschaftsbild nicht unwesentlich verändert haben; die meisten aber sind im Garten verblieben, beherrschen ihn dafür aber gänzlich und dulden nur wenige Vertreter der heimischen Flora unter sich. Durch ihre grofse Verbreitung und völlige Einbürgerung ist ihnen der Begrifif des Fremden allmählich abhanden gekommen, und unsere reiche Muttersprache verlieh ihnen deutsche Namen; Flieder, Pfeifenstrauch, Schneebeere, Sonnenblume, Walnufs, Tulpen- baum, Hahnenkamm und Gummibaum seien als bunt gewählte Beispiele angeführt. Bei anderen wurde die fremde Bezeichnung als Grundlage für die Neubildung herangezogen; so Lorbeer, Feige, Pfirsich, Kürbis, während solche Namen, die durch Religion oder Ãberlieferung sich früh schon eingeführt hatten, wie Ceder, Cypresse, Rose, Myrte, Lilie durch einfaches Abschleifen der Endungen mund- gerecht gemacht wurden. Nach ihrem Ursprünge haben wir somit drei Arten jener Pflanzennamen zu unterscheiden, die wir im Gegensatz zu den wissenschaftlichen die deutschen nennen, nämlich solche, die durch freie Erfin- dung, durch Anlehnung an einen frem- den Namen und durch oberflächliche Maskierung eines solchen entstanden sind. Die gröfste Verbrei- tung hat die letztere und sprachlich am wenigsten berechtigte Bildungsart erfahren, besonders im abgelau- fenen Jahrhundert, weil mit der fortschreiten- den Erschliefsung frem- der Länder die Ein- führungen sich so häuf- ten, dafs die Sprache nicht Zeit fand, sie ganz in Besitz zu nehmen. Fortgesetzt wanderten und wan- dern die Pflanzen in den Hausgarten und die Wohnräume


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