Elektrophysiologie (1895) Elektrophysiologie elektrophysiolog00bied Year: 1895 152 Elektrische Reizung dei' Muskeln. Stromstärke ab bleibt die Höhe der Schliessungszuckungen constant; dagegen treten andere Vex'änderungen der gezeichneten Curven hervor, die im Folgenden noch näher zu besprechen sein werden. Bei Ver- gleichung maximaler durch einzelne Inductionsschläge ausgelöster Zuckungen und maximaler durch den Kettenstrom bedingter „Schliessungszuckungen' fällt unter sonst gleichen Bedingungen be- sonders die viel beträchtlichere Höhe, sowie der abge- stumpfte rundliche Gipfel der letzteren


Elektrophysiologie (1895) Elektrophysiologie elektrophysiolog00bied Year: 1895 152 Elektrische Reizung dei' Muskeln. Stromstärke ab bleibt die Höhe der Schliessungszuckungen constant; dagegen treten andere Vex'änderungen der gezeichneten Curven hervor, die im Folgenden noch näher zu besprechen sein werden. Bei Ver- gleichung maximaler durch einzelne Inductionsschläge ausgelöster Zuckungen und maximaler durch den Kettenstrom bedingter „Schliessungszuckungen' fällt unter sonst gleichen Bedingungen be- sonders die viel beträchtlichere Höhe, sowie der abge- stumpfte rundliche Gipfel der letzteren auf. Dies macht sich schon bei langsamer, noch deutlicher aber bei rascher Bewegung der Schreibfläche bemerkbar. Nach Tigerstedt (2) zeigt der Verlauf jeder Schliessungszuckung „tetanischen' Charakter, indem die ent- sprechenden Curven viel gestreckter verlaufen, als bei Zuckungen, welche durch inducirte Ströme ausgelöst werden (Fig. 72). Dass es sich dabei aber nicht nothwendig um einen wirklichen „Tetanus', d. h. um eine durch Summation entstandene Contraction, zu handeln braucht, bedarf kaum besonderer Erwähnung. Lassen schon diese Thatsachen allein darauf schliessen, dass ausser der Stromes in ten s ität auch die Dauer der Durchströmung von Einfluss auf die Stärke der Erregung (bezw. Contraction) ist, so geht dies doch noch viel deutlicher aus entsprechenden Versuchen an träge reagirenden Muskeln hervor, indem die Grösse des Erfolges in ihrer Abhängigkeit von der Dauer der Reizwirkung geradezu im umgekehrten Ver- hältnis s zur Beweglichkeit der Theilchen einer irri- tablen Substanz zu stehen scheint. So ist die ausserordent- lich geringe und oft ganz fehlende Eeiz- wirkung einzelner Inductionsschläge auf viele Protisten und pflanzliches Plasma allbekannt, und ebenso findet man die- selben kurzdauernden Reize, wenn über- haupt, erst bei hoher Intensität auf glatte Muskeln wirkend, während sie rasch zuckende quergestreifte Fasern im All- gemeine


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