. Die Reizbewegungen der Pflanzen. Plants. Photonastie. 113 daß dann die zarten und flächigen Blätter hervortreten (vgl. S. 99). An diesen kann man auch beobachten, daß sie im Dunkeln länger und schmäler werden und niemals die zusammengerollte Knospenlage verlassen, am Lichte aber sich ausbreiten. Es treten also auch hier wieder am Lichte allerlei Veränderungen auf, die, falls sie in der Erde vor sich gehen, das Hervortreten aus dem Boden unmöglich machen. Wahrscheinhch wird es keinen Sämling geben, dem unter solchen Umständen das Durchbrechen einer Bodenschicht möglich wäre, die unter natürli


. Die Reizbewegungen der Pflanzen. Plants. Photonastie. 113 daß dann die zarten und flächigen Blätter hervortreten (vgl. S. 99). An diesen kann man auch beobachten, daß sie im Dunkeln länger und schmäler werden und niemals die zusammengerollte Knospenlage verlassen, am Lichte aber sich ausbreiten. Es treten also auch hier wieder am Lichte allerlei Veränderungen auf, die, falls sie in der Erde vor sich gehen, das Hervortreten aus dem Boden unmöglich machen. Wahrscheinhch wird es keinen Sämling geben, dem unter solchen Umständen das Durchbrechen einer Bodenschicht möglich wäre, die unter natürlichen Verhältnissen kein großes Hindernis ist. Eine sehr ausgesprochene Photo- nastie zeigen vielfach auch die Blätter der Rosettenpflanzen. Die Abb. 41 zeigt 4 Exemplare von Sempervivum (Dachwurz). a und c wurden einige Zeit im Dunkeln, b und d während- dem im Licht gehalten. Man sieht, daß im Dunkeln die vorher mehr oder weniger aufrechten, dicht gedrängten Blätter sich herabschlagen und gerade- zu rückwärts zusammenpressen. Es geschieht das durch ein an der Basis einsetzendes Wachstum, das durch die helle Farbe des Zuwachses in der Photographie kenntlich wird. Um dem Einwände zu begegnen, daß die im Dunkeln herabgesetzte Transpiration die geschilderte Wir- kung bedinge, wurden die Exemplare a und b möglichst trocken, c und d sehr feucht gehalten. Man sieht an der hell und feucht gehaltenen Pflanze b, daß allerdings dieser Faktor ein klein wenig mitspielen kann, ohne aber das Resultat unklar zu machen. In allen diesen Fällen kann man einen besonderen Einfluß des Lichtes, abgesehen von seiner unmittel- baren Wirkung auf das Längenwachstum, beobachten. Die im Dunkeln erwachsene und dann beleuchtete oder umgekehrt behandelte Pflanze ändert ihr Verhalten anderen äußeren oder inneren Richtkräften gegen- über. ^) Sie breitet ihre Blätter aus, richtet ihren Stengel gerade Abb. 40. Keimlinge von Ij)omoea in Erde hinter einer Glasscheibe. a) dun


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