. Die Entfaltungsbewegungen der Pflanzen und deren teleologische Deutung. Ergänzungsband zur "Organographie der Pflanzen" . Fig. 197. Helianthemum apenninum. Links Staubblätter ungereizt, rechts gereizt. Für unsere Zwecke von besonderer Bedeutung ist die Tat- sache, daß in älteren Blüten eine Auswärtsbewegung der Staubblätter ohne Reizung („autonom") erfolgt. Sie ist also eine Entfaltungsbewegung, die aber auch durch Reize herbeigeführt werden kann. Die Reizbewegung erfolgt wohl, ebenso wie bei den sich senkenden Mimosablattstielen, durch Verkürzung einer an der Basis der Staubf


. Die Entfaltungsbewegungen der Pflanzen und deren teleologische Deutung. Ergänzungsband zur "Organographie der Pflanzen" . Fig. 197. Helianthemum apenninum. Links Staubblätter ungereizt, rechts gereizt. Für unsere Zwecke von besonderer Bedeutung ist die Tat- sache, daß in älteren Blüten eine Auswärtsbewegung der Staubblätter ohne Reizung („autonom") erfolgt. Sie ist also eine Entfaltungsbewegung, die aber auch durch Reize herbeigeführt werden kann. Die Reizbewegung erfolgt wohl, ebenso wie bei den sich senkenden Mimosablattstielen, durch Verkürzung einer an der Basis der Staubfäden liegenden kurzen, hier aber nicht als Gelenk ausgebildeten Zone. Wie ich früher ausführte2), ist es wahrscheinlich, daß so auch die Entfaltungs- bewegung erfolgt. Gewöhnlich wird sie als epinastische Wachstums- bewegung aufgefaßt. Hei. apenninum ist viel reizbarer als Cistus salvifolius. Bei dieser Pflanze ist nach Knoll eine Yerbiegung des Filamentes notwendig, um ..*) Schon seit Seb. Vaillant (Discours sur la structure des fieurs 1717). F. Knoll, Zur Ökologie und Reizphysiologie der Androeceums von Cistus salvifolius, Jahrb. für w. Bot. LIV (1914) gibt an, Hansgirg habe zuerst die Eeizbarkeit der Cistus-Staubfäden festgestellt. Das trifft nicht zu. Die Gattung Helianthemum war früher mit Cistus ver- einigt. Bei ihr ist aber die Reizbarkeit der Staubblätter schon seit dem Anfang des 18. Jahrhunderts bekannt. Koelkeüteb hebt hervor, daß ohne Zweifel die Reizbarkeit vielen Arten aus dem Cistusgeschlechte zukomme. Palm, in seiner durch den Wett- bewerb mit H. Mohl bekannten Preisschrift „Über das Winden der Pflanzen, Stuttgart 1827 p. 2 erwähnt die Reizbewegungen von Cistus. Gemeint ist aber wahrscheinlich Helianthemum. 2) Rumphiusphänomen p. 164.


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