. Bonner zoologische Monographien. Zoology. 43 Abb. 6: Ecdyonurus venosua, Nymphe (etwa 12 mm lang), am Rande des Steines gegen die Strömung gerichtet (nach Fotos gezeichnet, aus Ambühl 1959). mäßiger Bewegung gehalten. Jede der Unebenheiten des Bachbodens (Steine, Pflan- zen u. a.) hat ihr bestimmtes Totwasser und so bildet die bodennahe Wasserschicht zwischen den herausragenden Teilen einen eigenen Lebensraum. Zum Stratotop Benthal gehören somit zwei Choriotope: die freien überströmten Steinflächen (Ober- und Vorderseite der Steine) und die Totwasserbezirke (abgekehrte Seite der Steine und d
. Bonner zoologische Monographien. Zoology. 43 Abb. 6: Ecdyonurus venosua, Nymphe (etwa 12 mm lang), am Rande des Steines gegen die Strömung gerichtet (nach Fotos gezeichnet, aus Ambühl 1959). mäßiger Bewegung gehalten. Jede der Unebenheiten des Bachbodens (Steine, Pflan- zen u. a.) hat ihr bestimmtes Totwasser und so bildet die bodennahe Wasserschicht zwischen den herausragenden Teilen einen eigenen Lebensraum. Zum Stratotop Benthal gehören somit zwei Choriotope: die freien überströmten Steinflächen (Ober- und Vorderseite der Steine) und die Totwasserbezirke (abgekehrte Seite der Steine und deren Unterseite, Raum zwischen den Steinen und in Pflanzen- büscheln). So ist es zu erklären, daß sich im strömenden Gebirgsbach neben Arten, welche sich eindeutig der direkten Wasserströmung exponieren (wie Epeorus, Rhithrogena, Ecdyonurus) auch Arten finden, die eigentlich nicht ins Rhithral passen, wie z. B. Gammarus oder die Trichopterenlarven Stenophylax und Odontocerum. Sie leben geschützt im Totwasser hinter Steinen, in den Zwischenräumen der Schotter- und Kiesbezirke und im Inneren der Pflanzenbüschel (Algen, Moos, höhere Wasserpflanzen), nutzen aber die physiologischen Vorteile des fließenden Wassers und besitzen außer ihrem rheophilen Verhalten keine weiteren Anpassungen. Nur während kurzfristigem Wechsel des Choriotops sind sie der Strömung ausgesetzt. Ein bedeutender Teil des gesamten tierischen Lebens im Rhithral lebt im Totwasser, besonders der Schnellen. In den Moos- und Algenbüscheln herrscht extremes Totwasser. Hier leben vornehmlich kleine zarte Spezies von Chironomiden, Trichopteren (Hydroptiliden), Coleopteren, Gammariden sowie die Junglarven verschiedener Ephemeropteren-, Plecopteren- und Trichop- terenarten. Die Eilarven besiedeln, wenn Vegetation fehlt, die Grenzschicht der Bachsteine. (3) Die Wirkung der Strömung auf die Zusammenset- zung des Benthos Jede Fließwassertierart hat ihr eigenes, charakteristisches Rheospektrum, das hei
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