. Beginn and Blüte der Wiener Seidenweberei . 48 nismäßig kurzer Zeit, ein neues Färbe- und Appreturverfahren auszudenken,wodurch es möglich wurde, auch die italienische Seide zu verwenden. Siekonnten schon wenige Monate nach den ersten Versuchen 70 und späternoch mehr Stühle auf diese Dünntücher einstellen. Im nächsten Jahre folgten(nach Angabe der Handschrift) auch andere Fabriken, so daß sich in solchenArbeiten eine sehr große Erzeugung ergab. Von Geweben dieser Art, die in den verschiedensten Farben ausgeführtwurden und für die Zeit sehr bezeichnend sind, enthält unsere Sammlungzahlreiche


. Beginn and Blüte der Wiener Seidenweberei . 48 nismäßig kurzer Zeit, ein neues Färbe- und Appreturverfahren auszudenken,wodurch es möglich wurde, auch die italienische Seide zu verwenden. Siekonnten schon wenige Monate nach den ersten Versuchen 70 und späternoch mehr Stühle auf diese Dünntücher einstellen. Im nächsten Jahre folgten(nach Angabe der Handschrift) auch andere Fabriken, so daß sich in solchenArbeiten eine sehr große Erzeugung ergab. Von Geweben dieser Art, die in den verschiedensten Farben ausgeführtwurden und für die Zeit sehr bezeichnend sind, enthält unsere Sammlungzahlreiche Beispiele. Unter den technischen Verbesserungen dieser Jahre (1814 —1815) wäreallenfalls die, nach langem Probieren zustande gebrachte, Verwendung vonPlatinnadeln zur Herstellung weißer Samte oder mit weißem Flor gezierter. Abb. 37. „Reicher orientalischer Kleiderstoff, rot, mit Gold und farbiger Seide broschiert. Über die Hälfte derwirklichen Größe. Von Georg Griller in Wien, i82o (Österr. Museum) Stoffe hervorzuheben, da die bis dahin üblichen Nadeln leicht Rostfleckeerzeugten.* Besonders wichtig war aber der Bau einer Maschine für sehrreiche Muster (mit 400 Direktionsgliedern), die, nach den Angaben der Selbst-biographie, im Jahre 1815 gelang. Es handelt sich hier offenbar um eine Maschine in der Art der Jacquard-schen. Schon nach dem früher (Seite 30) Gesagten wollen wir es nicht fürunmöglich halten, daß die Brüder Mestrozi, wenigstens ohne unmittelbareKenntnis der Lyoner Stühle, Einrichtungen ähnlicher Art geschaffen Biographie betont dies (auf Seite 93 ff.) jedenfalls sehr entschieden. In dem Gesuche, das Paul Mestrozi im Jahre 1830 an Seine Majestätrichtete, spricht er von diesen Verbesserungen etwas ausführlicher: ,,Nochviel wichtiger, ja vom entschiedensten Vortheile


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