. Biologisches Zentralblatt. Biology. 310 Gaibowski, Theorie der epigenetischen Evolution. einer Weise, dass dadurch die Totalität seiner Anlagen keinen Schaden erleidet. Diese Annahme scheint weniger natürlich und ist schwer vorstellbar, weil eine Abspaltung auf chemischem Wege undenkbar wäre. Strasburger lässt den Kern dynamisch auf das Zellplasma zurückwirken; da es nun schon in dem Begriffe einer dynamischen Wirkungsweise liegt, dass man sich darunter alles und nichts denken kann, ist eine andere Annahme, z. B, einer fermentativen Wirkung allerdings vorzuziehen. Auf die Natur jener durch d


. Biologisches Zentralblatt. Biology. 310 Gaibowski, Theorie der epigenetischen Evolution. einer Weise, dass dadurch die Totalität seiner Anlagen keinen Schaden erleidet. Diese Annahme scheint weniger natürlich und ist schwer vorstellbar, weil eine Abspaltung auf chemischem Wege undenkbar wäre. Strasburger lässt den Kern dynamisch auf das Zellplasma zurückwirken; da es nun schon in dem Begriffe einer dynamischen Wirkungsweise liegt, dass man sich darunter alles und nichts denken kann, ist eine andere Annahme, z. B, einer fermentativen Wirkung allerdings vorzuziehen. Auf die Natur jener durch die Aktion des Kernes im Zellkörper erzeugten Fermente wird nicht eingegangen; ebenso wird kein Aufschluss darüber erteilt, wie viele fermentative Plasmastoffe im Verlauf ontogenetischer Prozesse anzunehmen sind. Es kann sein, dass ihre Zahl der Zahl systematisch unterscheidbarer Arten morphogener Vorgänge entspricht; mag sein, dass sie sich nach der Zellenzahl richtet. Die ganze Idee der Reaktion des Kernes und mittelbar des Plasmas auf Reize, wodurch morphogene Prozesse aus- gelöst werden und die Entwicklung des Organismus fortschreitet, ist ein wahres Kabinetstück geistreicher Gedankenarbeit, Schematische Figur. Jndaciercnde Reizqiielle Jududerende- ReizqueUe-. Zellkern und Zellplasma stellen zwei Pole vor, welche abwechselnd aktiv und perzipierend wirken; denn nach Analogie des psychischen Lebens, welches sich in zentripetale und zentrifugale Bewegungsrich- tungen auflösen lässt, spielt hier das Plasma zuerst die Rolle eines Mittlers, welcher das Vorhandensein des Reizes dem Kerne mitteilt, dann aber ist es für einen neuen Reiz, die vom Kerne ausgehende Antwort nämlich, empfänglich und ändert — unter, nehmen wir an, fermentativen Erscheinungen — seinen Chemismus. Im vorliegenden Schema einer Zelle bedeutet A den plasmatischen Mittler, in dessen Mitte sich das T", der Kern als Totalität elementarer Möglichkeiten befindet, während zwei induzierende


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