. Elektrobiologie, die Lehre von den elektrischen Vorgängen im Organismus auf moderner Grundlage dargestellt. Electrophysiology. — 178 Fiff. 56. 0,04 Sek. nach Einwirkung eines elektrischen Induktionsschlages beginnt die elektrische Reaktion des Blattes, während die Bewegung desselben erst nach 1 Sek. einsetzt und 5 bis 6 Sek. dauert. Diese Reaktion stimmt im Prinzip mit der des Muskels vollstäadig überein. Die Versuche wurden mit Hilfe des Rheotoms und später des Kapillarelektrometers ausgeführt, dessen Kurven photo- graphisch aufgenommen wurden. Man kann die Protoplasten der reizbaren Zellen


. Elektrobiologie, die Lehre von den elektrischen Vorgängen im Organismus auf moderner Grundlage dargestellt. Electrophysiology. — 178 Fiff. 56. 0,04 Sek. nach Einwirkung eines elektrischen Induktionsschlages beginnt die elektrische Reaktion des Blattes, während die Bewegung desselben erst nach 1 Sek. einsetzt und 5 bis 6 Sek. dauert. Diese Reaktion stimmt im Prinzip mit der des Muskels vollstäadig überein. Die Versuche wurden mit Hilfe des Rheotoms und später des Kapillarelektrometers ausgeführt, dessen Kurven photo- graphisch aufgenommen wurden. Man kann die Protoplasten der reizbaren Zellen, welche durch Fäden (Syndesmien) miteinander verbunden sind, als eine zusammenhängende Protoplasmamasse ansehen, in welcher sich die Bewegung fortpflanzt. Bringen wir nun die Membrantheorie auch hier zur Anwendung, so besitzt jede Zelle ein Membranpotential, welches eine gewisse Wassermenge in derselben festhält. Sinkt dieses Mem- branpotential bei der Reizung, so wird die erregte Stelle, wie bei der Nerven-und Muskelfaser, negativ gegen die ruhendeStelle des Gewebes, und die Folge ist nun ein Austritt des Wassers aus den Zellen in die angrenzen- den Räume. Diese Wasserbewegung bedarf einer gewissen Zeit, und daher tritt die merkliche Bewegung an der Pflanze viel später auf als die elek- trische Potentialschwankung. Der Haupt versuch von Burdon-Sanderson ist folgender. In Fig. 56 ist die Anordnung desselben schematisch abgebildet. Das geöffnete Blatt der Dionaea ist im Querschnitt dargestellt. Dasselbe ist von jeder Blatthälfte zum Galvanometer bzw. zum Kapillarelektroraeter abgeleitet. Auf der einen Seite wird an der abgeleiteten Stelle aus der sekundären Spule ein Induktionsschlag zugeführt. In der Ruhe ist nur ein schwacher oder gar kein Strom von den symmetrischen Stellen vorhanden. Nach der Reizung wird erst die gereizte Stelle negativ gegen die andere, dann nach einiger Zeit der Fortleitung auf die andere Blatthälfte diese Stelle negativ gegen die erste


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