Gruppierungsversuche im Bereiche des ältesten Holzschnittes . Abb. 6. Jesusknabe aus der Darstellung der h. Dorothea (Sehr. 1395). rothea (Sehr. 1394), und zum andern ist die Durchbrechung derEinfassungslinien von Teilen der Zeichnung, wie dies im vorliegen-den Falle durch das Kapital der Säule geschieht, eine Eigentümlich-keit, die das Blatt mit den vorher erwähnten Holzschnitten desKruzifixus (Sehr. 389) und der Verkündigung Mariae (Sehr. 51)teilt; auf ersterem ragt der Kreuzestitel über die Umrahmung hinaus,auf letzterem die Taube und ein Teil des Gewandes der Maria. 1 W. Schmidt: Interessa


Gruppierungsversuche im Bereiche des ältesten Holzschnittes . Abb. 6. Jesusknabe aus der Darstellung der h. Dorothea (Sehr. 1395). rothea (Sehr. 1394), und zum andern ist die Durchbrechung derEinfassungslinien von Teilen der Zeichnung, wie dies im vorliegen-den Falle durch das Kapital der Säule geschieht, eine Eigentümlich-keit, die das Blatt mit den vorher erwähnten Holzschnitten desKruzifixus (Sehr. 389) und der Verkündigung Mariae (Sehr. 51)teilt; auf ersterem ragt der Kreuzestitel über die Umrahmung hinaus,auf letzterem die Taube und ein Teil des Gewandes der Maria. 1 W. Schmidt: Interessante Formschnitte des i5. Jhdts., Mün-chen 1886, Nr. I. 2. 11. Abb. 7. Christus am Kreuz (Sehr. 402). Nach Lehrs: Holzschnitte im Kgl. Kupferstichkabinett zu Berlin. Berlin: Cassirer 1908, Taf. 1. — 12 — Für den weiteren Gan^ unserer Untersuchung gibt deroben erwähnte Christus am Kreuz (Sehr. 889) noch einige An-knüpfungspunkte. So spricht zunächst die Wiederholung desKopfes des Johannes auf einer dem Berliner Kupferstichkabinettgehörigen Kreuzigung (Sehr. 402, s. Abb. 7) für Beziehungendieser Darstellung zu unserem Formschneider, die sich auchnoch in anderer Hinsicht bemerkbar machen. An dem Lenden-schurze Christi auf dem Berliner Blatte findet sich nämlich einehöchst sonderbare Form der Faltengebung. Die Art, wie dasTuch von der buken Hüfte aus fast im rechten Winkel auf denUnterleib herunterfällt, ist nur im Reiche der Phantasie möglich, undtrotzdem hat sie ihr Gegenstück auf dem Gewände der h. Dorotheamit dem Christkinde (Sehr. 1395), wo der gleiche Bruch durchdie Haltung der rechten Hand der Heiligen hervorgerufen


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