. Compendium der Physiologie des Menschen. Physiology. Drnckschwanknngen in den Hcrzventrikeln. 247 Spannung entwickeln, vermöge deren sie auf das eingeschlossene Blut einen vorher gar nicht vorhanden gewesenen Druck ausüben. Sofort schliesst sich durch diesen Druck selbst die Atrioventricularklappe, und da er factisch den hohen Druck der Lungenarterie erreicht und über- trifft, so öffnen sich die Semilunarklappen nnd es wird Blut aus der Kammer in die Lungenarterie eingepresst. Blieben die Muskelfasern der Kammer jetzt im contrahirten Zustande, so könnte sich die Kammer nicht wieder von den V


. Compendium der Physiologie des Menschen. Physiology. Drnckschwanknngen in den Hcrzventrikeln. 247 Spannung entwickeln, vermöge deren sie auf das eingeschlossene Blut einen vorher gar nicht vorhanden gewesenen Druck ausüben. Sofort schliesst sich durch diesen Druck selbst die Atrioventricularklappe, und da er factisch den hohen Druck der Lungenarterie erreicht und über- trifft, so öffnen sich die Semilunarklappen nnd es wird Blut aus der Kammer in die Lungenarterie eingepresst. Blieben die Muskelfasern der Kammer jetzt im contrahirten Zustande, so könnte sich die Kammer nicht wieder von den Venen her füllen ; nun aber verlängern sich die Fasern wieder und das beschriebene Spiel beginnt von Neuem. Ganz ähnlich geht es in der buken Herzkammer zu, welche aus den Lungenvenen, wo der Druck beständig sehr niedrig ist, Blut im erschlafften Zustande schöpft und es dann im erregten Zustande in die Aorta treibt, wo der Druck immer hoch ist. Durch besondere Kunstgriffe kann man bei grossen Thieren die beiden Herzkammern manometrischen Vorrichtungen zugänglich machen. In den rechten Ventrikel kann man sie von den grossen Halsvenen ein- bringen, in den linken von der arteria carotis aus. Wenn man dann die Höhe des Manometerstandes an einer gleichmässig vorübergeführten Fläche sich selbst registriren lässt, so erhält man eine graphische Dar- stellung der Druckschwankungen im Ventrikel. Eine solche aus dem Fi^. rechten Ventrikel des Pferdes sieht etwa aus wie Fig. 35. Diese Curve zeigt im Allgemeinen, was mau nach den vorstehenden Erörterungen er- warten konnte. Im. Augenblicke, wo die Contraction beginnt (bei a,, a,, ag);, steigt der Druck sehr plötzlich hoch auf und bleibt auf nahezu derselben Höhe, so lange die Contraction dauert; dann sinkt der Druck ebenso plötzlich auf seinen tiefsten Werth herab in dem Augenblicke, wo die Kammerwandwieder erschlafft (siehe bi,b2,b3). Hieraufsteigt derDruck ein kleinwenig, offenbar entsprechend der Anfüllung des


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